Grüne kritisieren Unterfinanzierung der Hochschulen

Im aktuellen Streit zwischen den Koalitionspartnern SPD und CDU über die sogenannte Zuzugsprämie für Hochschulen scheinen, den Grünen zufolge, die Regierungsparteien das wahre Ausmaß der Unterfinanzierung endgültig aus den Augen verloren zu haben.

„Bildungsminister Tesch verbummelt Geld für die Hochschulen, weil seine Verwaltung mehr als ein Jahr braucht, um einen entsprechenden Landtagsbeschluss umzusetzen. Und die SPD keilt gegen den Bildungsminister, als ob mit diesem Geld die Unterfinanzierung der Hochschulen zu heilen wäre. Diese Streiterei innerhalb der Landesregierung stößt bei uns Grünen auf doppeltes Unverständnis“, erklärte Johannes Saalfeld, hochschulpolitischer Sprecher der Bündnisgrünen.

Nach Beschluss des Landtages soll jeder auswärtige Studienanfänger, der seinen Wohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern nimmt, pro Jahr 500 Euro für seine Hochschule bekommen. Die Grünen gehen aber nach eigenen Rechnungen von maximal 2 Mio. Euro pro Jahr Mehreinnahmen für die Hochschulen aus, während die Landesregierung das Doppelte erwartet.

Saalfeld verwies im Zusammenhang mit der prekären Grundfinanzierung der Hochschulen auf die neuen Zielvereinbarungen. Dort willigten die Universitäten Greifswald und Rostock ein, für dringend notwendige Maßnahmen in Vorfinanzierungzu gehen, also dem Land Kredite zu gewähren. „Ich glaube, dass es so etwas in ganz Deutschland noch nicht gegeben hat“, meint Saalfeld. So könne die Lehrerausbildung zurzeit nur mit Zusatzmitteln der Bundesregierung und Rücklagen der Universitäten finanziert werden. „Statt dieser rot-schwarzen Flickschusterei sollten doch langfristig sichere Studienplätze geschaffen werden“, meinte Saalfeld abschließend.