Grüne kritisieren Bildungskonzept im Landtags-Wahlprogramm der CDU

Suhr: Positive Schritte zur Integration statt Abgrenzung

Bündnis 90/Die Grünen kritisieren das Bildungskonzept im Landtags-Wahlprogramm der CDU als nicht zukunftstauglich und sehen in einigen Forderungen eine Tendenz zu „bildungspolitischer Entsolidarisierung“. Die Einführung eines Kopftuchverbots und die Wiedereinführung der Kopfnoten seien populistische Forderungen, die Integration und Leistungsbereitschaft keinen Schritt voranbrächten. „Wir fordern positive Schritte zur Integration statt Abgrenzung und schnelle individuelle Hilfe bei Problemen im Verhaltensbereich statt Diskriminierung durch Kopfnoten“, so Jürgen Suhr, Spitzenkandidat und Landesvorsitzender der Grünen.

Auch die geplante Veröffentlichung von Durchschnittsnoten im Internet ersetze Unterstützung durch eine Art Pranger. „Ein Wettlauf um den besten Notendurchschnitt führt nicht zu besserem Unterricht, sondern zu Konkurrenz um die besten Schüler“, so Suhr. „Schulen mit schlechteren Durchschnittsergebnissen werden so zum Abschuss freigegeben, statt nach Ursachen und Möglichkeiten zu suchen, die Ergebnisse zu verbessern.“ Am Ende führe auch das zur Verschärfung sozialer Diskriminierung.

Auch die Beschränkung des Gymnasiums auf die Vorbereitung für ein Studium sei wirklichkeitsfremd. Im Gegensatz zur CDU hätten die meisten Eltern längst erkannt, dass höhere Schulbildung auch für viele Lernberufe eine sinnvolle Vorbereitung sei und ließen zum Glück die Anmeldungen ans Gymnasium stetig ansteigen. „Statt den Abstand von Gymnasien und Regionalen Schulen und die Benachteiligung ländlicher Regionen durch ‚Kleine Regionale Schulen‘ zu zementieren, wollen wir Grüne Schulen vor Ort schaffen, die alle Schulabschlüsse ermöglichen und Leistungsorientierung und soziales Lernen in gleichem Maße fördern“, meint Jürgen Suhr.

„Die im CDU- Programm formulierten Vorhaben sind kein Zukunftskonzept. Sie fördern eine schärfere Trennung von Starken und Schwachen statt Integration und individuelle Förderung. Das ist in meinen Augen bildungspolitisch verbrämte Diskriminierung und verstärkt die Entsolidarisierung in der Gesellschaft. Positiv zu bewertende Ziele des Programms wie die weitere Stärkung der Schulautonomie werden so entwertet“, so Suhr abschließend.

Quelle: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landesgeschäftsstelle M-V