GRÜNE fordern Stopp der Gentechnik statt öffentlich geförderter Lobbyforschung

Bündnis 90/Die Grünen fordern einen Stopp der Gentechnik-Forschungen in Rostock und Groß Lüsewitz.
Statt eine staatliche Förderung fortzusetzen, von der Forscher profitieren, die damit Eigeninteressen und nachgewiesene Lobbyarbeit für Konzerne verbinden, fordern die Grünen die Landesregierung auf, hier schnell zu reagieren. Mit Befremden reagieren Die Grünen auf die Forderung der Rostocker Professorin Inge Broer, bei der Gentechnikforschung mehr auf Wissenschaft statt auf politische Meinung zu setzen. Insbesondere die Agrobiotechnologie der Universität Rostock braucht die kritische Auseinandersetzung mit der Öffentlichkeit durch Parteien und Wähler. Denn gerade Frau Broers Auffassung unabhängiger Forschung und Wissenschaft ist mehr als fraglich. Neben ihrer Tätigkeit in der Universität ist die vielbeschäftigte Professorin noch in mehreren Organisationen vertreten, deren erklärtes Ziel die finanzielle Förderung und der Einsatz der Agro-Gentechnologie ist.

Sowohl in den Vereinen Finab e.V., BioconValley GmbH und BioOK ist sie in leitenden Positionen tätig – zusammen mit Vertretern verschiedener Agro-Unternehmen. Des Weiteren und in der Tat gleichzeitig berät sie die Landes- und Bundesregierung in Fragen der Gentechnik. Hier stellt sich also eher die Frage nach einer Risikobewertung für Forscher!

Eine von Konzern- und Vermarktungsinteressen unabhängige Forschung zur Agro-Gentechnik gibt es leider kaum und so müssen die in allen Umfragen klar dargestellten Bedenken der Bürgerinnen und Bürger gegen die Gentechnik ernst genommen und dem Prinzip der Vorsorge gefolgt werden. Und das bedeutet keine Agro-Gentechnik. Die Verantwortlichen in Mecklenburg-Vorpommern müssen zu diesem Thema klar Stellung beziehen und sich eindeutig gegen die von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnte Technik wenden. Nur so kann ein weiterer Imageschaden für das Land abgewendet werden.