GRÜNE: Bildungskonzeption ist keine Zäsur

Der heute von Bildungsminister Henry Tesch bekannt gegebene Start der Bildungskonzeption in den Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege zum ersten September dieses Jahres ist nach Ansicht von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN nicht ansatzweise die Zäsur, als die sie Tesch bezeichnete. Es fehlt eine ausreichende finanzielle und personelle Untersetzung.

„Die Decke ist zu kurz, sie wird lediglich hin- und hergezogen“, fasst Andreas Katz, bildungspolitischer Sprecher der Grünen zusammen. „Natürlich begrüßen wir eine verbindliche Bildungskonzeption und entsprechende Weiterbildung des Personals. Aber die Mittel für die Umsetzung, Weiterentwicklung und wissenschaftliche Begleitung des Konzepts sind viel zu knapp. Wie z.B. die geplanten Evaluationen zum Thema durchgeführt werden sollen, konnte der Minister nicht erklären“, so Katz weiter. Das Konzept spiegele so eine Verbesserung vor, die aufgrund der unzureichenden finanziellen Ausstattung nicht erreicht werden könne. Das sei Augenwischerei.

„Meckenburg-Vorpommern ist nach wie vor Schlusslicht beim Betreuungsschlüssel in den Kitas. Frühkindliche Förderung kann nicht ernsthaft gewollt sein, wenn Bildungsminister Tesch den Betreuungsschlüssel als gegeben hinnimmt. Problematisch ist zudem, dass Tesch sich den wirklichen Probleme der Kinderbetreuung in unserem Land nur halbherzig stellt. Möglicherweise sollte darüber ernsthaft nachgedacht werden, ob ein kostenfreies Vorschuljahr noch zeitgemäß ist. Hier wäre eine Umschichtung zur Minimierung des Betreuungsschlüssels ein gutes Zeichen“, fügt Silke Gajek, Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hinzu. Dadurch würde die notwendige Qualität von ganz allein ansteigen. „Gäbe es von vornherein bedeutend kleinere Gruppen in den Kindergärten, wäre die individuelle Betreuung und kindgerechte Förderung, die jetzt in der ,neuen‘ Konzeption niedergeschrieben wurde, von allein gegeben“, führt Gajek aus.

Am heutigen Montag gab das Bildungsministerium bekannt, dass die Bildungskonzeption für 0 bis 10jährige verbindlich zum kommenden Schuljahr starten könne.

Gritta Flau