Grüne: Aufbau Ost statt Nachbau West

Ostdeutsche Landesvorsitzende der Bündnisgrünen ziehen Bilanz zur Entwicklung in ihren Bundesländern

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Ostdeutschland kritisieren die Warnemünder Erklärung der Regierungschefs der Länder zum Aufbau Ost. Die ostdeutschen Landesvorsitzenden der Bündnisgrünen verlangen einen Aufbau Ost statt eines Nachbaus West, indem z.B. die Potentiale des ländlichen Raums als Energielieferanten und Tourismusregionen gestärkt werden. Schluss sein müsste mit der Konzentration auf technische Infrastruktur wie Straßen und Gewerbegebiete. „Gute Bildung ist unser Kapital“, erklären auch Silke Gajek und Jürgen Suhr, Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Mecklenburg-Vorpommern.

„Die Ministerpräsidenten denken immer noch, es ginge darum, das Westdeutschland von 1990 nachzubauen. Ostdeutschland hat aber andere Potentiale“, erklärt der Landesvorsitzende von Sachsen-Anhalt Christoph Erdmenger, der Initiator der Erklärung ist.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN schlagen für die wirtschaftliche Entwicklung Ostdeutschlands ein Bündel von Maßnahmen vor. Dazu gehört die Umstellung auf heimische Erneuerbare Energien, die bei kluger technischer Nutzung schon in den nächsten zehn Jahren den gesamten Strombedarf decken können. Für den ländlichen Raum wollen die Bündnisgrünen eine Vollversorgung mit schnellen Datenverbindungen. Über den Schutz von Kultur, Landschaft und Natur soll der Tourismus gestärkt werden. Als Antwort auf schrumpfende Bevölkerungszahlen fordern die Bündnisgrünen eine Anpassung der technischen Infrastruktur und die Öffnung für mehr Zuwanderung. Die Devise müsse sein „Bleib hier, komm her, hier geht was.“

Silke Gajek und Jürgen Suhr appellieren an den Ministerpräsidenten Erwin Sellering: „’M-V tut gut‘ wird verbreitet. Auf akute Themen wie die aktuellen Schulabbrecherzahlen, den fortschreitenden demographischen Wandel und einen konsequenten Klimaschutz wird entweder gar nicht oder nur temporär kurz reagiert. Mecklenburg-Vorpommern braucht neue Impulse, um zukunftsfähig zu sein.“