Groteske Gesundheitsstudie kein Grund zum Jubeln

Die Studie der Sporthochschule Köln zum gesunden Lebensstil in Mecklenburg-Vorpommern ist nach Ansicht von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN kein Beleg für eine gute Gesundheitspolitik der Landesregierung.

„Aussagen und Methodik der Studie sind absolut grotesk. So etwas darf man nicht – wie jetzt Sozialministerin Manuela Schwesig – zum Anlass von Jubelmeldungen nehmen“, kritisierte Silke Gajek, Landesvorsitzende der Bündnisgrünen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Studie zeige vor allem, wie stark die Gesundheit von den sozialen Verhältnissen der Menschen abhängig ist. Die Landesregierung müsse daher deutlich mehr für die zielgerichtete Prävention insbesondere auf kommunaler Ebene tun, forderte Grünen-Politikerin Silke Gajek.

Gajek bezeichnete die Kölner Studie als oberflächlich. „Die Gesundheitsdaten über Mecklenburg-Vorpommern zeigen das absolute Gegenteil dessen, was die Studie behauptet“, so Silke Gajek. Der Krankenstand in Mecklenburg-Vorpommern sei im Bundesvergleich besonders hoch. Das gelte auch für die Raucherquote im Land. Bei der alkoholbedingten Sterblichkeit liege das Land sogar an der Spitze. In Mecklenburg-Vorpommern lebten zudem die meisten Übergewichtigen. Die Lebenserwartung sei in Mecklenburg-Vorpommern bundesweit am geringsten. Auch würden in Mecklenburg-Vorpommern besonders häufig Gesundheitsleistungen und Medikamentenverschreibungen in Anspruch genommen.

Fragwürdig sei nach Ansicht der Grünen die Aussage der Studie zum uneingeschränkt positiven Einfluss körperlicher Aktivität auf die Gesundheit. Mecklenburg-Vorpommern sei der Studie zufolge eines der Länder mit der meisten körperlichen Arbeit. Dies sei aber nicht unbedingt ein Beleg für einen gesunden Lebensstil, so Gajek.

Gritta Flau