Letzte Konzerte am 9. und 10.Juni
Konzert-Termine am 9.Juni: Die Geistliche Morgenmusik um 10 Uhr findet diesmal in St. Marien statt. Anschließend gibt es einen Brunch, zu dem der Förderverein St. Marien einlädt. Die Bach-Kantate des Tages mit der Kantorei St. Marien leitet Silvia Treuer, Kantorin an St. Marien.
Mendelssohns Musik hat vielfältige religiöse Bezüge. Berühmt sind u.a. die beiden vollendeten Oratorien „Paulus“ und „Elias“ und das unvollendete Oratorium „Christus“, dessen vollendete Fassung des Bachwochenleiters Jochen A. Modeß am Sonntag uraufgeführt wird. Einer seiner ehemaligen Orgelschüler ist mittlerweile Musikwissenschaftler mit Forschungsschwerpunkt Mendelssohn. Für den Vortrag „Mendelssohns Oratorien: Geistliche Musik als Erlebnis“ um 11.30 Uhr im Lutherhof reist Prof. Dr. Siegwart Reichwald eigens aus den USA an, wo er seit 30
Jahren lebt und lehrt.
Um 16 Uhr treffen sich ehemalige Domkinderchoristen zum Familiensingen. Auch der Domkinderchor gehörte 25 Jahre lang zu den wichtigen Tätigkeitsfeldern des scheidenden Bachwochenleiters. Das Wiedersehen wird natürlich heiter und sehr musikalisch werden. Das Bachwochenpublikum kann zuhören und mitmachen. Eintritt frei!
Um 18 Uhr sind letztmalig in dieser Bachwoche spontane Chorsängerinnen und -sänger zur Mitsingprobe in den Lutherhof eingeladen, Martin-Luther-Straße 8 (Achtung! Wegen Straßenbauarbeiten Zugang nur von der Bahnhofstraße aus!). Mit dieser Probe besteht die Gelegenheit, am nächsten Morgen beim Festgottesdienst im Projektchor gemeinsam mit
hervorragenden Solisten und den Musikern des Kammerorchesters der Komischen Oper Berlin die Kantate des Tages aufzuführen.
Beim Chorkonzert in St. Marien erklingen um 20 Uhr Motetten von Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn Bartholdy. Wie bei der ersten Bachwoche unter Leitung von Jochen A. Modeß im Jahr 1994 stehen sich bekannte Motetten von Bach (wie „Komm, Jesu, komm!“) und Mendelssohn (wie „Richte mich, Gott“) gegenüber, Werke, die zum Kernrepertoire der Motetten-Literatur gehören. Zudem wird der von Modeß gegründete Kammerchor „greifvocal“ Synagogalmusik des Komponisten Louis Lewandowski aufführen, der mit der Familie Mendelssohn in Verbindung stand.
Im Lutherhof wird es um 22 Uhr weinselig: Die „Liedertafel St. Nikolai“ wird Lieder für Männerchor von Felix Mendelssohn Bartholdy singen: „Lieblich mundet der Becher Wein“! Dazu werden einige der zahllosen Briefe des Komponisten gelesen, deren Überlieferung bedeutende Eindrücke von seinem Leben und seiner Zeit vermitteln.
Im Dom St. Nikolai gibt es um 24 Uhr die letzte „Meditative Musik zum Tagesausklang“ mit der Sonate d-Moll für Orgel op. 65, Nr. 6 MWV W 61 von Felix Mendelssohn Bartholdy. Es spielt Prof. Dr. Matthias Schneider.
Konzerte am Sonntag, 10. Juni 2018
Im Festgottesdienst um 10 Uhr im Dom wird KMD Prof. Jochen A. Modeß endgültig zum letzten Mal als Bachwochenleiter eine Bach-Kantate dirigieren. Dass er dafür „Unser Mund sei voll Lachens“ BWV 110 ausgewählt hat, hat auch einen ganz persönlichen Bezug: „Deren Eingangs-Chor erinnert mich immer an seine Aufführung durch Helmuth Rilling und sein Ensemble beim ersten Festakt zur deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 und damit an das auch für mich lebensbestimmende
Geschenk der deutschen Wiedervereinigung: ‚Der Herr hat Großes an uns getan!'“
Anschließend erläutert er im Vortrag „Vom Fragment zum abendfüllenden Oratorium“ um 12 Uhr in der Aula der Universität die von ihm geschaffene vollständige Fassung des unvollendeten Oratoriums „Christus: Erde, Hölle, Himmel“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, die am Abend ihre Uraufführung erlebt.
Vor diesem Final-Konzert gibt es noch die Gelegenheit zu einem kammermusikalischen Ausflug ins beschauliche Wieck. In der Kirche Wieck wird um 16 Uhr ein anderer Jubilar der Bachwoche auftreten: Der Leipziger Gambist Prof. Siegfried Pank war vor fünfzig Jahren, 1968, erstmals dabei, seither immer wieder. Diesmal gibt er ein Konzert mit den drei Gambensonaten Bachs, das er schon einmal 1972 bei einer Bachwoche gespielt hat, mit Annelise Pflugbeil am Cembalo.
Um 20 Uhr gibt es im Dom St. Nikolai das ganz besondere und mehrfache Finale: Das letzte Konzert der 72. Greifswalder Bachwoche ist zugleich das letzte Bachwochen-Konzert der 25jährigen Amtszeit des Bachwochenleiters Jochen A. Modeß und obendrein die Welt-Uraufführung der von ihm geschaffenen vollendeten Fassung des Oratoriums „Christus: Erde, Hölle, Himmel“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Wer möchte da nicht sagen können: „Ich bin dabei gewesen“?
Pressemitteilung, Reinhard Lampe / GREIFSWALDER BACHWOCHE