Großer Zuchterfolg im Rostocker Zoo

Nachwuchs bei den Schneeleoparden

Nachdem 2008 Emba (Fluss in Kasachstan), das erste Schneeleopardenjungtier in Rostock für Schlagzeilen sorgte, wurde am 30. April dieses Jahres erneut ein weibliches Jungtier im Schutz der Wurfhöhle im Schneeleopardengehege geboren.

Schneeleopard und Pflegerin Ellen HinzIm Gegensatz zu Emba, die auf Grund einer Virusinfektion durch Tierpflegerin Ellen Hinz von Hand aufgezogen werden musste, wird ihre Schwester abseits von der Öffentlichkeit durch Schneeleopardin Shila natürlich groß gezogen. Shila ist eine äußerst wachsame Mutter, die die Erwartungen der Tierpfleger in jeder Hinsicht erfüllt.
Zoomitarbeiter gaben der kleinen Schneeleopardin den Namen Nura, nach einem Fluss in Kasachstan. Nura ist gesund und munter, sie wiegt bereits 4390 Gramm. Schneeleoparden wiegen bei ihrer Geburt nur ca. 450 Gramm. Die 850 m² große Anlage bewohnen neben Mutter und Jungtier, Vater Ischtvan und Emba, die mittlerweile zwei Jahre alt und somit ein beinahe ausgewachsenes Schneeleopardenweibchen ist.

Schneeleopard Nura und Mutter ShilaSchneeleoparden leben seit 1989 im Zoo. Das erste Paar kam aus dem schwedischen Zoo Eskiltuna nach Rostock. Leider warteten die Rostocker Zoomitarbeiter und Besucher vergebens auf Nachwuchs. Als nach dem Tod des Männchens 1996 ein junger Schneeleopard aus Krefeld nach Rostock kam, war „Fuya“, das weibliche Tier, bereits zu alt geworden, um noch erfolgreich zu züchten. Sie starb 2001. Durch Unterstützung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) kam im April 2001 die Katze „Shila“, die 2000 in Basel geboren wurde, in den Zoo. Die Hoffnung auf Nachwuchs erfüllte sich dennoch nicht. Eine Untersuchung ergab, dass der Kater nicht zeugungsfähig war. Seit 2006 lebt Kater Ischtvan mit der Schneeleopardin zusammen. Das Paar harmoniert sehr gut miteinander.

Der Zoo ist stolz auf die erste natürliche Aufzucht eines Schneeleoparden, insbesondere deshalb, weil Schneeleoparden zu den stark vom Aussterben bedrohten Tieren gehören.
Damit die Aufzucht von Nura weiterhin ohne Probleme ablaufen kann, ist es für Mutter und Jungtier wichtig, sich dem natürlichen Mutterinstinkt folgend im Schutz der zahlreichen Rückzugsmöglichkeiten des Geheges aufzuhalten. Die Beiden werden im Wechsel mit Vater Ischtvan oder Emba das große Freigehege nutzen. Mit etwas Glück können die Besucher dann diesen einmaligen Mutter-Kind-Anblick erleben.

Fotos: Zoo Rostock/Kloock