Mahlers Monumentalwerk „Sinfonie der Tausend“ in der St.-Georgen-Kirche in Wismar
Ein musikalisches Großereignis der Superlative kann man Mahlers Sinfonie Nr. 8, die am Sonntag, dem 27. Juni um 16:00 Uhr in der St.-Georgen-Kirche in Wismar aufgeführt wird, wohl ohne Übertreibung nennen. Die „Sinfonie der Tausend“, so der Beiname der Komposition, wird von der Neubrandenburger Philharmonie und der jungen norddeutschen philharmonie sowie von diversen Chören (Greifswalder Domchor, Universitätschor Greifswald, Güstrower Volkschor, Collegium Majorum Stettin, Kinderchor der Rostocker Singakademie) und Solisten (Karen Ferguson und Carola Glaser, Sopran; Nadja Petrenko und Margarete Joswig, Alt; Francicso Almanza, Tenor; Serge Novique, Bariton; Sigmund Nimsgern, Bass) präsentiert. Die Leitung hat an diesem Nachmittag Stefan Malzew.
Mahlers Sinfonie Nr. 8 wurde 1910 uraufgeführt. Der Komponist selbst dirigierte sein Werk vor 3000 Zuschauern, darunter Persönlichkeiten wie Thomas Mann, Stefan Zweig und Siegfried Wagner. Der erste Teil der Sinfonie geht auf einen lateinischen Pfingsthymnus aus dem Mittelalter zurück und stellt den Chor und die Solisten in den Vordergrund. Der zweite Teil wird instrumental eingeleitet und ist inspiriert von Goethes Faust II. Den Beinamen erhielt die Sinfonie aufgrund der über 1000 Mitwirkenden Musiker bei der Uraufführung.
Stefan Malzew ist seit Beginn der Spielzeit 2001/02 Chefdirigent der Neubrandenburger Philharmonie. Für die international aufsehenerregende Konzertkirche Neubrandenburg, die Heimstatt der Neubrandenburger Philharmonie, übernahm er mit Amtsantritt im Jahr 2001 das künstlerische Management im klassischen Bereich. Nach seinem Studium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin (Dirigieren, Klavier, Klarinette, Komposition) war er Kapellmeister am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin, bevor er als Chefdirigent an das Stadttheater Gießen berufen wurde. Anschließend wechselte er in seine aktuellen Positionen als Generalmusikdirektor in Neubrandenburg und Neustrelitz.
Die Neubrandenburger Philharmonie hat sich in ihrer über 50-jährigen Geschichte zu einem erstklassigen Klangkörper entwickelt, der sich auch über die Landesgrenzen hinaus hören und sehen lassen kann. Konzerte führten das Orchester bereits nach Belgien, Spanien und Polen.
Die junge norddeutsche philharmonie ist ein überregionales Jugendorchester, das auf die Initiative ehemaliger Mitglieder des Landesjugendorchesters Mecklenburg-Vorpommern zurück geht und MusikerInnen ab 18 Jahren mit direktem Bezug zu Norddeutschland – sei es aufgrund ihres Studiums oder ihrer Herkunft – zu einem professionellen Klangkörper vereint. In diesem Zuge werden dichte Netzwerke geflochten, um möglichst vielen Musikern die Möglichkeit zu geben, sich regional zu engagieren und gleichzeitig auf höchstem Niveau musikalisch tätig zu sein. Dies verleiht dem Projekt neben seiner kulturellen Bedeutung auch einen hohen sozialen Stellenwert.
Die St. Georgen Kirche in Wismar musste lange Zeit als notdürftig gesicherte Ruine überstehen, bis 1990 der Wiederaufbau beschlossen wurde. Das aus dem 13. Jahrhundert stammende Bauwerk soll 2010 vollständig wiederhergestellt sein und fortan als Kultur- und Konzertkirche genutzt werden.
Karten für das Konzert, das Programm der Saison sowie alle weiteren Informationen sind im Internet unter www.festspiele-mv.de, telefonisch unter 0385 – 591 85 85 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Konzertbeginn. Die Abendkassengebühr beträgt 2,- Euro pro Karte.