Greifswald: Soziale Stadt mobil gemacht

Bürgerbeteiligungsprojekt startet

Zu hohe Spritpreise, zu wenig Parkplätze im eigenen Wohnviertel – viele Menschen fragen sich immer wieder, ob sich ein eigenes Auto überhaupt noch lohnt. Eine Alternative könnte hier in Zukunft ein Verbund neuartiger Dienstleistungen wie Bike- oder CarSharing (mehrere Personen teilen sich ein Auto), Radstation, ÖPNV und Elektromobilität sein, wie sie schon in vielen Großstädten erfolgreich gehandhabt werden. Wären diese Mobilitätsstationen auch sinnvoll für Greifswald? Um das herauszufinden, startet in Greifswald das Pilotprojekt „Soziale Stadt mobil gemacht – Innovative MobilitätsStationen für und mit den Bürgern der Fleischervorstadt und Innenstadt“. Es ist eines von bundesweit 15 Projekten im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik und wird vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung mit 14.000 Euro gefördert. Ziel ist es, die Beteiligung der Bürger bei einzelnen Themen der Stadtentwicklung zu erproben. Insgesamt  hatten sich mehr als 230 Projekte aus ganz Deutschland beworben.

Während einer 22-monatigen Projektlaufzeit werden bis September 2013 die Potenziale für solche Stationen ermittelt. Einwohner der Fleischervorstadt und der Innenstadt sollen nicht nur hinsichtlich ihrer Mobilitätsbedüfnisse befragt werden, sondern auch Einfluss auf die Standortwahl, die Ausstattung der Station und das Betreiberkonzept nehmen. Die Ergebnisse werden zeigen, ob und in welcher Form es in Greifswald eine Nachfrage für solche Mobilitätsstationen gibt. Sollte der Zuspruch groß sein, könnten in der ganzen Stadt an geeigneten Orten vergleichbare Mobilitätsstationen entstehen.

Am 7. März werden die Pläne erstmals in der Sitzung der Ortsteilvertretung Innenstadt vorgestellt. Eine öffentliche Bürgerversammlung ist für den 17. April im Koeppenhaus geplant.

Als Projektpartner der Abteilung Umwelt und Naturschutz im Stadtbauamt konnten das Quartiersbüro Fleischervorstadt, der Verkehrsbetrieb Greifswald, die WGG und WVG, das Steinbeis Transferzentrum Freizeit-, Tourismus- und Regionalforschung am Institut für Geographie an der Universität Greifswald, das Technologiezentrum Vorpommern sowie die Partnerstädte Osnabrück und Lund gewonnen werden.

Hintergrund:
Soziale Stadt mobil gemacht ist ein Pilotprojekt im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik und wird vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) gefördert. Mit den in den Jahren 2012 und 2013 geförderten 15 neuen Pilotprojekten sollen innovative und beispielhafte Handlungs- und Lösungsansätze für Bürgerbeteiligung an Planungsprozessen unterstützt und bekannt gemacht werden. Die Nationale Stadtentwicklungspolitik ist eine gemeinschaftliche Initiative von Bund, Ländern und Gemeinden, um die Zukunftsfähigkeit der deutschen Städte zu stärken und deutlich zu machen, dass Stadtentwicklung alle angeht und die Mitwirkungsmöglichkeiten nicht Experten vorbehalten sind. Weitere Informationen unter http://www.nationale-stadtentwicklungspolitik.de

Quelle: Universitäts- und Hansestadt Greifswald