„Greifswald ist bunt – kein Ort für Neonazis“

Aufruf zum 1. Mai

Die Mitglieder der Bürgerschaft und der Oberbürgermeister rufen alle Bürgerinnen und Bürger der Universitäts- und Hansestadt Greifswald auf, gemeinsam mit ihnen am 1. Mai 2011 für Demokratie und Toleranz zu demonstrieren.

Unter dem Motto „Greifswald ist bunt – kein Ort für Neonazis“ will sich ein breites demokratisches Bündnis unterschiedlichster Initiativen am 1. Mai gemeinsam einem angemeldeten Aufmarsch der NPD-Fraktion entgegenstellen. Rund 70 Akteure von  Initiativen, Verbänden, Vereinen, Einrichtungen und Unternehmen trafen sich gestern zu einer ersten großen Abstimmungsrunde im Rathaus, darunter Vertreter der Universität und Studentenschaft, der Kirchen, des Sportbundes, der Schulen, der Unternehmen, Gewerkschaften und Parteien, bis hin zu Jugendeinrichtungen.

„Wir wollen an die guten Erfahrungen und die Vielfalt von 2001 anknüpfen, als 7.000 Greifswalder erfolgreich gegen die letzte NPD-Demo auf die Straße gegangen sind.“, verdeutlichte Oberbürgermeister Dr. Arthur König. „Die Runde hat gezeigt, dass diese Ereignisse bei vielen noch gegenwärtig sind. So ist beispielsweise geplant, das schon lange vorbereitete Fest der Demokratie mit anderen Aktionen zu verbinden und die Stadtteile Schönwalde I und II mit einzubeziehen. Dort wird die angemeldete Route der NPD entlangführen. Alle sind sich einig, dass die Aktionen friedlich ablaufen sollen. Gemeinsam rufen wir alle Greifswalder auf, sich einzubringen.“

Die Ideen reichen von einem Bündnis der Schulen, über Plakataktionen und Konzerten bis hin zu Statteilfesten, Menschenketten und einer Gegendemo. Die Anwesenden einigten sich auch darauf, die Freitagsrunde wieder zu aktivieren, ein Bündnis verschiedener Initiativen und Persönlichkeiten, entstanden nach den Demonstrationen 2001, das in den vergangenen Jahren Initiativen für Demokratie auf den Weg gebracht hat. „Die Vorschläge werden nun weiter diskutiert und in den nächsten Wochen weiter konkretisiert.“, erklärte die Koordinatorin des Präventionsrates Dr. Christine Dembski.

Verbände und Institutionen, die sich mit ihren Ideen einbringen wollen, können sich an die Koordinatorin des Präventionsrates, Dr. Christine Dembski, wenden: Tel: 521256 oder E-Mail: praevention@greifswald.de. Das nächste Treffen findet am 5. April um 17.00 Uhr im Rathaus statt.

Der NPD-Landesverband hatte in der vergangenen Woche für den 1. Mai eine öffentliche Versammlung angemeldet. Die Rechtsextremen rechnen nach eigenen Angaben mit rund 500 Teilnehmern. Der Demonstrationszug soll am Südbahnhof beginnen und durch die Stadtgebiete Schönwalde I und II führen. Als Redner wurden die NPD-Landtagsabgeordneten Udo Pastörs und Tino Müller angekündigt. Ein Koordinationsgespräch im Vorfeld der Demo lehnte die NPD ab. Unabhängig von allen Initiativen prüft die Stadt ein Verbot.

Quelle: Universitäts- und Hansestadt Greifswald