Greifswald hilft Hochwassergeschädigten

Für Soforthilfeprogramm stehen maximal 30.000 Euro zur Verfügung

Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald gewährt den von Hochwasser  betroffenen Einwohnern eine Soforthilfe. Es setzt damit umgehend einen Beschluss des Hauptausschusses der Bürgerschaft um, der auf Antrag der CDU-Fraktion eingebracht wurde. Gleichzeitig werden mehrere Baumaßnahmen in Angriff genommen, um das Ausmaß derartiger Überflutungen künftig zu verringern.

Für das Soforthilfeprogramm stehen maximal 30.000 Euro zur Verfügung. Antragsberechtigt sind ausschließlich Eigentümer von Wohngebäuden in Greifswalder Überflutungsgebieten. Geltend gemacht werden können nur Schäden an Gebäuden.

Für kleinere Schäden am Gebäude werden auf Grundlage eines formlosen schriftlichen Antrags ohne Prüfung pauschal 300 Euro gewährt. Für die Zahlung genügt ein Foto vom Schadensereignis, eine Rechnung oder die Stellungnahme eines Sachverständigen.

Bei größeren Schäden, für die nicht die Versicherung aufkommt, können bis zu 50 Prozent, höchstens aber 2.500 Euro erstattet werden. Ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung wird diese Schäden zunächst begutachten. Danach wird der Bewilligungsbescheid erstellt und der Betrag ausgezahlt. Der Berechtigte muss dann innerhalb eines halben Jahres die entsprechenden Rechnungen vorlegen und damit die Verwendung der Gelder belegen.

Die Anträge müssen bis zum 31. August 2011 beim Stadtbauamt (Gustebiner Wende 13, 17491 Greifswald) eingegangen sein. Es gilt das Windhundprinzip, das heißt, die schnellsten Anträge werden zuerst bearbeitet. Auf die Gewährung der Soforthilfe besteht kein Rechtsanspruch. Wenn die zur Verfügung stehenden Gelder verbraucht sind, können weitere Anträge nicht mehr berücksichtigt werden. Ausgezahlt wird die Hilfe durch das Immobilienverwaltungsamt.

Neue Entlastungsleitung für Regenrückhaltebecken Scharnhorststraße

Die Überflutungen der letzten Wochen haben gezeigt, dass bei extremen Niederschlägen  die jetzige Abflussleistung aus dem Regenrückhaltebecken Scharnhorststraße in den Stadtgraben nicht ausreicht. Daher sollen kurzfristig zwei weitere Leitungen unter der Osnabrücker Straße verlegt werden. Diese sollen das bestehende System im Notfall und bei entsprechendem Wasserstand des Rycks entlasten. Der Hauptausschuss beschloss gestern, dass dafür außerplanmäßig 100.000 Euro zur Verfügung gestellt werden sollen.

Die neuen Rohre werden durch das Abwasserwerk unter der Osnabrücker Straße direkt neben der vorhandenen Leitung verlegt und münden in den Zuleitungsgraben zum Stadtgraben. Sie sollen nach bisherigen Planungen bereits Ende Oktober einsatzbereit sein. Aus Sicht des Abwasserwerkes wird dadurch die Überflutungsgefährdung an angrenzenden Wiesen und Wohngebiete erheblich verringert. Gleichzeitig muss bei künftigen Hochwassersituationen nicht mit zusätzlichen Pumpen gearbeitet werden, was eine Sperrung der wichtigen Zufahrt Osnabrücker Straße zur Folge hat. Dadurch können Feuerwehr und THW mitsamt der Technik in anderen Notfallgebieten eingesetzt werden. Da auch der Stadtgraben noch in diesem Jahr saniert werden soll, kann er künftig die zusätzlichen Wassermassen aufnehmen und in Richtung Ryck abtransportieren.

Hauptausschuss beschließt zusätzlich 200.000 Euro für Sanierung des Grabens 25

Damit kann der für die Entwässerung rund um die Obstbausiedlung wichtige Graben noch in diesem Jahr komplett saniert werden. Die Sanierung des Grabens 25/2 begann Mitte September 2010. Der 1. Bauabschnitt reichte von der Hans-Beimler-Straße bis zum Grünland, der 2. Abschnitt vom Grünland bis zur Osnabrücker Straße. Bislang standen insgesamt 765.000 Euro zur Verfügung. Die extremen Witterungsbedingungen im letzten und in diesem Jahr erschwerten die Arbeiten erheblich und führten zu zusätzlichen Kosten. Zudem zeigte sich, dass Schalöle aus dem ehemaligen Plattenwerk weit ins Erdreich eingedrungen waren, was die ursprünglich geplante Erdböschung instabil machte. Durch die zusätzlich bewilligten Gelder können die höheren Ausgaben gedeckt und der Graben nun auch mit Betonelementen ausgekleidet werden.

Quelle: Universitäts- und Hansestadt Greifswald