Grabow: Nur mit Weitblick lässt sich Ärztemangel beheben

Ralf Grabow, sozialpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion M-V, erklärt zur Absage der Gesundheitsministerin Manuela Schwesig zum Bund-Länder-Spitzentreffen zum Ärztemangel:

„Die Reaktion von Ministerin Manuela Schwesig ist ein Ablenkungsmanöver. Es ist mehr als merkwürdig, dass ausgerechnet alle SPD-Gesundheitsministerien dem Bund-Länder-Spitzentreffen fernbleiben, während alle Unions- und FDP-geführten Ministerien vertreten sind. Wer es als Landesministerin ehrlich mit der Verbesserung der medizinischen Versorgung meint, sollte es möglich machen, doch noch an dem Spitzengespräch teilzunehmen.

Ständige Sonntagsreden der Landesregierung helfen nicht, wenn sie gleichzeitig jegliche FDP-Vorschläge ablehnt, wie zusätzliche Anreize bei der Ausbildung von Allgemeinmedizinern, wie ein Förderprogramm für Jungärzte, wie den Bürokratieabbau, wie attraktivere Rahmenbedingungen für niedergelassene Hausärzte, wie mobile Zweitpraxen und wie ein Stipendienprogramm für Medizinstudenten. Die Landesregierung sei nicht verantwortlich und das Land würde schon ausreichend gegen den drohenden Ärztemangel unternehmen, waren 2007 und 2009 die fadenscheinigen Argumente gegen unsere Anträge. Heute hat sich die dramatische Überalterung der Ärzteschaft und der Mangel an Haus- und Fachärzten im ländlichen Raum weiter verschärft.

Ich würde mich sehr freuen, wenn die vielen engagierten Sozialdemokraten der kommunalen Ebene ihrer Parteifreundin endlich an das Herz legen würden, dass sie nicht nur stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD ist, sondern in erster Linie Sozialministerin für die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern.“

Sascha Zimmermann