Gottesdienst in der „Mobilen Kirche“

Pommerscher Kirchenkreisrat traf sich zur siebenten Sitzung des Jahres in Greifswald


Greifswald. Der Kirchenkreisrat (KKR) des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises (PEK) hat beschlossen, die Johannisgemeinde Greifswald bei der Umsetzung des Projekts „Mobile Kirche – Bauwagen“ zu unterstützen.

In der siebenten Sitzung in diesem Jahr, und der damit insgesamt 42. Sitzung des KKR, die am Dienstag, 7. Juli, im Regionalzentrum für kirchliche Dienste in Greifswald stattfand, stellten die Mitglieder des Gremiums der Kirchengemeinde dafür 4.500 Euro aus dem Fonds „Projekte und Initiativen 2015“ zur Verfügung.

Die Kirche der Johannesgemeinde befindet sich außerhalb des Gemeindegebiets, bei dem es sich um Wohngebiete handelt, die in den 1970er-Jahren entstanden. Um den Menschen dort näher und vor Ort präsent zu sein, plant die Kirchengemeinde, einen Bauwagen anzuschaffen und diesen für eine multifunktionale Verwendung umzubauen und umzurüsten.

Bauwagen auch für übergemeindliche Nutzung

„Der Bauwagen soll nicht irgendwo stehen, sondern als ‚Mobile Kirche‘ zu unseren Open-Air-Veranstaltungen unterwegs sein“, heißt es im Antrag der Gemeinde. Beispiele für diese Veranstaltungen sind unter anderem die Weihnachtsgeschichte open air, die Zirkuswoche sowie Gottesdienst und Pasta open air.

Die Kirchengemeinde beziffert die Kosten für das Projekt der „Mobilen Kirche“ auf insgesamt 15.000 Euro und bat den Kirchenkreis um eine Beteiligung in Höhe von 30 Prozent. Der Kirchenkreisrat begrüßte das Projekt der Johannesgemeinde ausdrücklich sowie die Bereitschaft der Gemeinde, die „Mobile Kirche“ künftig auch für die übergemeindliche Nutzung zur Verfügung zu stellen.

Zuschuss für Landeserntedankfest in Semlow

Der Kirchenkreisrat beschäftigte sich außerdem mit einem Antrag der Kirchengemeinde Semlow-Eixen. In enger Zusammenarbeit mit der Kommune richtet diese Kirchengemeinde das diesjährige Landeserntedankfest aus, das am 4. Oktober in Semlow stattfindet. Für die umfangreichen Vorbereitungen bat die Kirchengemeinde in ihrem Antrag um finanzielle Hilfe in Höhe von 2.000 Euro.

Die Ausrichtung eines Festes in dieser Größenordnung mit seiner überregionalen Ausstrahlung sei eine große Herausforderung für die Gemeinde und ein riesiger Kraftakt, hieß es seitens des KKR. Die Kirchengemeinde trage neben dem vielfältigen Einsatz bei den Vorbereitungen und der Durchführung des Fests auch eine große finanzielle Last für viele andere Gemeinden des Kirchenkreises mit, so das Gremium. Der KKR entschied daher, den Antrag nicht nur zu befürworten, sondern die Hilfe des PEK noch um 1.000 auf insgesamt 3.000 Euro zu erhöhen.

Fusion mehrerer Kirchengemeinden

Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Fusion mehrerer Kirchengemeinden. Zusammenschlüsse von Kirchengemeinden, die noch vor der im Jahr 2016 anstehenden Kirchengemeinderatswahl wirksam werden sollen, müssen bis zum 5. August dieses Jahres beim Landeskirchenamt der Nordkirche vorliegen. Um diese Frist einzuhalten, haben in den zurückliegenden Wochen mehrere Kirchengemeinden des PEK eine Fusion beschlossen.

Es handelt sich dabei um die Kirchengemeinden Penkun und Storkow, die zur Kirchengemeinde Penkun fusionieren, um die Kirchengemeinden Löcknitz und Bismark, die sich zur Kirchengemeinde Löcknitz zusammenschließen, um die Kirchengemeinden Torgelow und Liepe, die sich unter der Bezeichnung Kirchengemeinde Torgelow vereinen, und um die Kirchengemeinden Neuenkirchen (Rügen) und Rappin, deren neuer Name Kirchengemeinde Neuenkirchen-Rappin lautet. Der Großteil dieser Gemeinden habe bereits seit vielen Jahren als Einheit gelebt, so der KKR, der allen genannten Fusionen zustimmte.

Motorradgottesdienst ist gut im PEK eingebunden

Dem KKR lag ein Antrag von Uwe Stiller vor, der sich als Prediger vom Verband der Gemeinschaften in der Evangelischen Kirche in Schleswig-Holstein ehrenamtlich um die Organisation des Motorradgottesdienstes Greifswald (MOGO HGW) kümmert. In dem Antrag bittet Uwe Stiller den KKR um die strukturelle Einbindung des MOGO in den Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis, da sich der Kirchenkreis Schleswig-Flensburg zum Januar 2016 aus dem Projekt zurückzieht.

Der MOGO HGW, der seit drei Jahren im August auf dem Marktplatz in Greifswald stattfindet, erfreut sich großer Beliebtheit und ist beispielsweise durch die Arbeit der Pastoren Jim Brendel aus Katzow sowie Torsten Kiefer von der Greifswalder Johannesgemeinde gut vor Ort in den pommerschen Kirchenkreis eingebunden.

Finanzielle Hilfe für MOGO HGW wird fortgesetzt

Bislang unterstützte der PEK den MOGO HGW jährlich mit 2.000 Euro aus dem Fonds „Initiativen und Projekte“. Der KKR sprach Uwe Stiller sowie dem Kirchenkreis Schleswig-Flensburg seinen Dank für das Engagement für den Motorradgottesdienst in Greifswald in den zurückliegenden drei Jahren aus und beschloss, den MOGO bis auf weiteres mit jährlich 2.000 Euro zu unterstützen und diese Summe jeweils auf Antrag auszureichen. Für die Verwaltung des MOGO werde das Kirchenkreisamt beauftragt, ein Konto zur Verfügung zu stellen, so das Gremium. Die Einrichtung einer Personalstelle für den Motorradgottesdienst schloss der Kirchenkreisrat dagegen aus.

Neues Mitglied für Projektgruppe Prävention

Der KKR entsendet Pastor Hilmar Warnkroß in die Projektgruppe Prävention. Hilmar Warnkroß tritt in dieser Funktion die Nachfolge von Propst Andreas Haerter an. Die Projektgruppe Prävention übernimmt die Aufgaben einer Steuerungsgruppe für die im Jahr 2013 von der Nordkirche in Hamburg geschaffene Koordinierungsstelle Prävention. Die Koordinierungsstelle Prävention ist zentraler Anlaufpunkt im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt und bietet fachliche Unterstützung für Präventionsmaßnahmen in kirchlichen Arbeitsfeldern. Zu den Aufgaben der Projektgruppe gehört es unter anderem, die Kirchenleitung zu beraten.

Weitere Themen und nächster Sitzungstermin

Des Weiteren befasste sich der KKR während der Sitzung unter anderem mit Sanierungsvorhaben und der damit zusammenhängenden Finanzierung, mit Personalfragen, mit der Haushaltssituation einzelner Kirchengemeinden sowie mit den im Jahr 2016 anstehenden Kirchengemeinderatswahlen. Die nächste Sitzung des Kirchenkreisrates findet nach der Sommerpause am 8. September statt.

Stichwort Kirchenkreisrat

Der Kirchenkreisrat vertritt den Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis in allen Angelegenheiten. Er führt die Aufsicht über die 170 Kirchengemeinden und ihre Verbände sowie über die Dienste und Werke und erteilt die erforderlichen Genehmigungen.

Das Gremium besteht aus 13 Mitgliedern. Ihm gehören die Pröpstin und Pröpste der drei Propsteien des Kirchenkreises, Pröpstin Helga Ruch (Stralsund), Propst Gerd Panknin (Demmin) und Propst Andreas Haerter (Pasewalk), als geborene Mitglieder an. Die übrigen zehn Mitglieder wurden von der Synode des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises gewählt. Vorsitzender des Kirchenkreisrates ist Propst Gerd Panknin.

Der Kirchenkreisrat bereitet die Entscheidungen der Kirchenkreissynode vor, bringt Vorlagen ein und führt die Beschlüsse aus. Er bringt den Haushalt ein und ist für die Durchführung verantwortlich. Er berät Pröpstin und Pröpste, beruft die Pastorinnen und Pastoren in die Pfarrstellen des Kirchenkreises und führt die Aufsicht über die Kirchenkreisverwaltung.

Sebastian Kühl
Pommerscher Evangelischer Kirchenkreis
Pressesprecher und Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit

Foto/Michels