„Gleichstellung im ländlichen Raum“ – notwendiger denn je

„Gleichstellung im ländlichen Raum“ war das Thema einer Konferenz, die die Linksfraktion gemeinsam mit der Jungen Fraktion am vergangenen Sonnabend in Güstrow durchführte.

„Wie steht es um die Gleichstellung von Männern und Frauen im Grossteil des Landes?“ „Was kann und was muss getan werden, um der Abwanderung insbesondere junger Frauen aus dem ländlichen Raum entgegenzuwirken?“ Das waren die zentralen Fragen, die von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutiert wurden.

Referentin Jasamin Boutorabi stellte am Beginn der Tagung ihre Expertise „Gleichstellung im ländlichen Raum“ vor, die sie im Auftrag der Bundestagsfraktion DIE LINKE erstellt hat. „Es wurde deutlich, dass junge Frauen insbesondere wegen fehlender Perspektiven bei Ausbildung und Arbeit überproportional ländliche Räume verlassen“, sagte Wenke Brüdgam-Pick, stellvertretende Vorsitzende der Jungen Fraktion. In Folge der zunehmenden Verödung ganzer Regionen verschlechtere sich die Infrastrukturausstattung, wie etwa die medizinische Versorgung, der öffentliche Personennahverkehr oder die Versorgung mit Bildungs- und Kultureinrichtungen. „Damit steigt wiederum die Unzufriedenheit mit der Lebenssituation in den Dörfern und kleinen Gemeinden und wird die Abwanderung gefördert“, so Frau Brüdgam-Pick. Die Probleme der Abwanderung und Überalterung führten auch zu einem Mangel an gut ausgebildeten Frauen und stelle die Regionalplanung vor große Probleme.

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen an der Konferenz, darunter die frauen- und agrarpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE, Dr. Kirsten Tackmann, und Dr. Birgit Gabler aus dem Büro der Gleichstellungsbeauftragten des Landes, waren sich einig, dass es Aufgabe der Politik sein muss jetzt zu reagieren, um eine weitere Verschlechterung der Situation zu verhindern. „Arbeit als zentrales Bedürfnis auch von Frauen im ländlichen Raum muss in der Landespolitik an Bedeutung gewinnen und Förderstrategien müssen entsprechend ausgerichtet werden“, betonte Frau Brüdgam-Pick. So müsse beispielsweise die Kampagne „Einfach anfangen“ wieder aufgelegt und mit besonderem Fokus auf den ländlichen Raum ausgeweitet werden.