Immer mehr Arbeitskreise und Initiativen
Es ist wieder Zeit für Initiativen und Arbeitskreise – gemäß dem Motto: „Wenn man (auch frau…) nicht mehr weiter weiß, dann bilde einen Arbeitskreis!“. Oder: „Bringe eine Initiative in Umlauf…“
Das Fragwürdige am Ganzen ist dabei, dass ständig eine Personen-Gruppe gegen eine andere ausgespielt wird. „Jüngere gegen Rentner“, „Frauen gegen Männer“, „Flüchtlinge gegen allgemeine Migranten“, „Migranten gegen Einheimische“ oder „Unternehmer gegen Arbeitnehmer“.
Das große Thema derzeit ist die Frauen-Förderung allerorten, die beabsichtigt, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen. Das ist durchaus wünschenswert, wenn tatsächlich entsprechend viele Frauen in entsprechende, also ihren Qualifikationen entsprechende Führungspositionen gelangen wollen. Dass es da durchaus „gläserne Mauern“ gibt, ist hinlänglich bekannt. Das ist letztendlich nicht hinnehmbar, weil es nicht zuletzt grundgesetzwidrig ist. Zudem ist es wirtschaftlich ein Eigentor, wer auf kompetente und kreative Frauen verzichtet, die ja eventuell wegen Schwangerschaft/Mutterschutz ausfallen könnten. Was eh ein nichtiges Argument ist.
Wer dann, als Unternehmer, lieber auf weniger kundige Männeken bzw. „Pantoffelhelden“ zurückgreift, ist als Unternehmer eigentlich eine Fehlbesetzung. Denn: Im real existierenden Kapitalismus sollte gelten, dass Leistung und Einsatz stimmen sollten…
Es ist jedoch ebenfalls fragwürdig, wenn allein von Diskriminierung von Frauen gesprochen wird, wenn „Ähnliches“ auch für Männer gilt, die auch leistungsbereit sind, aber aus Gründen gesundheitlicher Handicaps, politischer Ansichten (sofern nicht links- oder rechtsextremistisch) oder eines nicht so „eleganten“ Lebensweges ins Abseits gedrängt werden. Denen fehlt die richtige Lobby, die wirklich richtigen Ansprechpartner, die zudem wirklich helfen können bzw. wollen. Das ist zurzeit nämlich gerade nicht politischer „Mainstream“.
So wird es weiter den am Zeitgeist orientierten Lobbyismus geben – zum Nachteil aller! „Politik aus einem Guß“, ob in Schwerin oder in Berlin, sollte anders aussehen, wenn sie nachhaltigen Erfolg mit sich bringen sollte.
Die „politischen Protagonistinnen und Protagonisten“ spielen die verschiedenen „gesellschaftlichen Gruppen“ weiter gegeneinander aus. Ein uneiniges Volk bleibt schwach. Und das ist ja gewollt.
Marko Michels