Glawe: Verkürzende Interpretationen genauso falsch wie anti-marktwirtschaftliche Polemik

Der CDU-Sozialexperte Harry Glawe hat die Aussagen des sachsen-anhaltinischen Ministerpräsidenten Wolfgang Böhmer zu Kindstötungen als bedauerlich verkürzend und daher für die Erklärung der Häufung dieser Straftaten ungeeignet bezeichnet.

„Sicher wirken auch 18 Jahre nach dem Ende der DDR gesellschaftliche Prägungen, die in diesen 40 Jahren in zwei Generationen eingepflanzt und einindoktriniert wurden, noch immer.

Die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse in unserem Land hängen eng mit dem völlig gescheiterten DDR-Sozialismus a la SED/PDS/LINKE zusammen. Die DDR war gesellschaftlich wie ökonomisch bankrott. Dass der Neuaufbau länger dauert und sich schwieriger gestaltet, ist immer noch die größte Herausforderung für die Landespolitik. Trotzdem: Keine junge Mutter muss ihr Kind umbringen oder abtreiben. Es gibt vielfältige Hilfs- und Unterstützungsangebote, die das JA zum Kind auch in schwierigen sozialen Situationen erleichtern und möglich machen.

Der leichtfertige Umgang mit dem Abtreibungsrecht bleibt eine Hypothek der DDR, wie sich auch in der immer noch zu hohen Zahl von Abtreibungen in Mecklenburg-Vorpommern zeigt. Dennoch können gesellschaftliche Prägungen aus DDR-Zeit nie ein alleiniger Erklärungsansatz sein“, unterstrich Harry Glawe. „Deshalb sind die verkürzenden Interpretationen von Ministerpräsident Böhmer genauso falsch, wie die anti-marktwirtschaftliche Polemik der Fraktion DIE LINKE, die die Ursachen  vor allem in der aktuellen Politik sucht.“