Glawe: Bei anstehender KiföG-Novelle Bildungsauftrag in den Mittelpunkt rücken

Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion, Harry Glawe, hat deutlich gemacht, dass bei der im kommenden Jahr anstehenden Novelle des Kindertagesförderungsgesetz (KiföG) der Bildungsauftrag in den Mittelpunkt gerückt werden müsse.


„Wir erleben in diesem Jahr erstmals, dass Unternehmen nicht alle Ausbildungsplätze besetzen können. Angesichts der demographischen Entwicklung wird deutlich: Wir können es uns nicht länger leisten, dass Jugendliche ohne ausreichende Qualifikation die Schule verlassen. Deshalb muss bereits im Krippen- und noch mehr im Kindergartenalter der Bildungsansatz verstärkt werden. Wir wollen, dass bereits so früh wie möglich bestehender Förderbedarf bei Sprache, Verhalten und Motorik festgestellt und diesen entgegengearbeitet wird, damit alle Kinder mit guten Chancen in die Schule kommen.

Vor diesem Hintergrund wollen wir erreichen, dass in den Kinderbetreuungseinrichtungen wieder die früher bekannten Gruppenhelfer zum Einsatz kommen können. Besonders wichtig ist die verstärkte Betreuung im 1. Jahr des Übergangs von Krippe zu Kindergarten und bei der Hortbetreuung von Förderschülern, um hier dem Bildungsaspekt zum Durchbruch zu verhelfen“, so Harry Glawe.

Der CDU-Sozialexperte sieht mit einem besseren Betreuungsschlüssel zugleich die Chancen, den im Land ausgebildeten Kinderpflegern und Sozialassistenten, aber auch Heilerziehern und Erziehungswissenschaftlern eine berufliche Perspektive zu geben. Dafür sei die Fachkräftedefinition des KiföG anzupassen. Zusätzlich müsse, um den Einsatz männlicher Fachkräfte zu fördern, Umschülern der Einstieg in das Berufsbild Erzieher erleichtert werden.

„Wir dürfen nicht zulassen, dass bei der Vorschuluntersuchung ein hoher Prozentsatz der Kinder eine Empfehlung für die Förderschule erhält. Deshalb brauchen wir eine bessere Vernetzung von Kita und Beratungsangeboten, einen deutlichen Akzent auf der Behebung von Defiziten bei Sprache, Verhalten und Motorik und klare Bildungsvorgaben vom 1. Jahr an. Hier ist das KiföG überarbeitungsbedürftig. Wir brauchen im KiföG einen klaren Bildungsauftrag. Bildung von Anfang an, muss das Ziel sein“, unterstrich Harry Glawe.