Glanzvoller Olympia-Empfang in Neubrandenburg

Athletinnen und Athleten des SCN geehrt

ADJMEinen begeisternden Empfang bereiteten die Stadt Neubrandenburg, der Sportklub Neubrandenburg und vor allem zahlreiche Neubrandenburgerinnen und Neubrandenburger den Olympioniken 2008 der Vier-Tore-Stadt am 2.September am Marktplatz-Center.

Noch einmal durften und konnten die Neubrandenburger Athletinnen und Athleten, die zum „Team Peking 2008“ gehörten, mit ihren Fans feiern.
Dabei waren außerdem die Sportlerinnen und Sportler, die wegen einer Verletzung um ihren Startplatz gebracht wurde, ebenso wie diejenigen, die „nur“ Ersatz waren.

SCNSCNWer hätte nicht der dreifachen Weltmeisterin Franka Dietzsch in Peking die erhoffte und ohne Verletzungspech auch mögliche Olympia-Medaille gegönnt ? Seit mehr als 12 Jahren gehört die „Grande Dame“ des internationalen Diskuswerfens – und das im besten, positiven Sinne – zur Weltspitze, siegte bei WM, EM, Europa- oder Weltcups. Nur eine Olympia-Medaille fehlte noch … Leider klappte es nun nicht.

Traurig, enttäuscht muß die sympathische Sportlerin dennoch nicht sein. Über einen so langen Zeitraum stetig klasse Leistungen zu erbringen, das bleibt auch ohne olympisches Edelmetall in ewiger Erinnerung.
Und vielleicht geht noch etwas in Richtung Leichtathletik-WM Berlin 2009 – ein mehr als lohnenswertes Ziel !

SCNDas strebt auch Ralf Bartels an, der amtierende Europameister im Kugelstoßen: „Es war schon eine sehr bittere Angelegenheit, so kurz vor Wettkampfbeginn verletzungsbedingt doch nicht teilnehmen zu können. Aber mit dem Abstand von knapp vier Wochen ist die erste Enttäuschung schon etwas verflogen. Es ging allerdings wirklich nichts mehr, auch jetzt kann ich nur das Notwendigste machen. Anfang Oktober strebe ich eine dreiwöchige Reha an. Und die Hallen-Saison möchte ich auf jeden Fall mitmachen. Berlin, die WM „daheim“, sind dann die große Herausforderung 2008 !“.

SCNBerlin 2008 steht auch auf der sportlichen „Agenda“ von Petra Lammert, Neubrandenburgs Kugelstoß-Talent. Sie schaffte bereits die Olympia-Norm, bis auch bei ihr eine Verletzung alle olympischen Pläne zunichte machte. Dennoch ist sie für die Saison 2009 optimistisch: „Es geht allmählich wieder aufwärts. Berlin bleibt mein Ziel !“. Neben den sportlichen Herausforderungen „steht“ für Petra noch ein erfolgreiches Abitur „an“. Berlin und Abi – das wär`s doch.

Eine „richtige“ Olympia-Teilnahme wäre außerdem etwas für Thomas Lück. Nach Athen 2004 mußte der Erfolgskanute wieder nur auf der olympischen „Ersatz-Bank“ Platz nehmen. Für London 2012 sollte er aber endlich einmal die Chance auf das „Paddeln“ im olympischen „Nass“ erhalten.

scn„Paddeln“ ist zwar keine Disziplin in ihren Wettkämpfen, dennoch müssen sie Vielseitigkeit, Ausdauer und vor allem Können in gleich sieben Disziplinen der Leichtathletik unter Beweis stellen. Während Sonja Kesselschläger, die Olympia-Sechste von 2004 die Nominierung für Peking erreichte und leider ihr Leistungsvermögen dort nicht wie gewünscht abrufen konnte, nachdem sie in der Vergangenheit schon hervorragende Wettkämpfe lieferte, blieb für Julia Mächtig in Sydney nur die „Rolle“ der „olympischen Ersatz-Frau“.

SCN„In Berlin 2009 will ich aber unbedingt starten und dann vor allem bei Olympia 2012 in London. Zwar war ich anfangs schon entäuscht, dass ich mich doch nicht für Peking qualifizierte. Aber es waren nun einmal andere besser, das muß man akzeptieren. Nun gilt es den Blick nach vorn zu richten !“.

Das macht ihr Christiane Pilz, die Rostocker Triathletin in „SCN-Diensten“, bereits vor: „Ich werde Ende September noch beim Weltcup in Lorient (Frankreich) starten, eventuell auch beim Europacup im Oktober. Außerdem werde ich demnächst bei den Rostocker Drachenboot-Wettkämpfen teilnehmen – darauf freue ich mich schon besonders. Tja, in Peking lief es im wahrsten Sinne des Wortes nicht so gut. Schwimmen und Radfahren waren okay – keine Ahnung, warum es beim Laufen nicht so klappte. Peking war eben nicht mein `Pflaster` !“.

SCNAuch Triathlon-Kollegin Anja Dittmer, die Gesamt-Weltcupsiegerin 2004,  war mit ihrem Wettkampf in Peking alles andere als glücklich: „Ich bin schon sehr enttäuscht von meiner Leistung und meinem Rennen, aber so ist das nun einmal im Sport. Die Olympischen Spiele waren echt super, das Dorf war schön, die Stimmung wirklich sehr gut und alles perfekt organisiert.

Klar, der Wettkampf und die Wetterbedingungen waren hart, aber Triathlon ist eh nie leicht … Sehr schade war es auch mit meinem Bruder und meinem Freund Kris, der sich noch zwei Wochen vorher eine tiefe Schnittwunde am Fuß `zugelegt` hatte. Aber Jan Frodeno, unser Olympiasieger, war sensationell ! Ich habe mich mit ihm über seine `Goldene` gefreut !“.

Peking 2008 waren nicht seine Olympischen Spiele, aber mehr als ein Dutzend Jahre hatte er die internationale Canadier-Szenerie beherrscht wie kein anderer Kanute der jüngeren Sportgeschichte: Andreas Dittmer, dreifacher Olympiasieger von 1996 bis 2004, achtfacher Weltmeister und dreifacher Europameister, dazu zahlreiche Weltcup-Siege und 46 deutsche Meister-Titel – mehr geht fast gar nicht. Und dann noch einmal ein olympisches Finale zu erreichen, trotz Problemen im Vorfeld wie dann in Peking: Chapeau !

ADDas gebührt Respekt und Hochachtung. Nur die kleingeistigsten „Erbsenzähler“ mögen sich da noch zu einer Kritik wegen der fehlenden (erhofften) Olympia-Medaille 2008 „aufraffen“. Wenn einer den Titel Vorbild verdient hat, so ist es der Neubrandenburger !
Sein Resümee für Peking 2008 und „überhaupt“: „Es waren zwar nicht meine Olympischen Spiele, aber ich bin dankbar dafür, dass ich unzählige wunderbare Momente in meiner Karriere gerade bei den Olympischen Spielen erleben durfte.“.

SCNÜbrigens: Ist jetzt wirklich Schluß ? … Was für den „Pink Panther“ gilt, gilt für Andreas Dittmer erst recht. Natürlich kommt er wieder, sogar im Kanu.
Dazu Freundin und Managerin Anja Ehlert: „Am 12.Oktober wird er vor Hawaii in einem Einbaum mit bzw. gegen andere Weltmeister und Olympiasieger 41 Meilen zu einer Insel paddeln. Es wird noch einmal `hammer-hart`, `Just for Fun !`ist hier fehl am Platze. Andreas ist noch ehrgeizig und motiviert genug, dass er auch diesen Wettkampf mit Tradition bestens bestehen möchte.“

SCNDer Neubrandenburger Canadier Andreas Dittmer – nachdem der Torwart-Titan Olli abtrat, verabschiedet sich auch der Kanu-Titan in den wohlverdienten sportlichen (Un-)Ruhestand.
Der „aktive“ Weltsport wird dadurch ärmer …

Doch aller Wehmut zum Trotze – ein Neubrandenburger „übernahm“ die goldene Kanu-„Erfolgsspur“ für den SCN nahtlos: der 21jährige Kajak-Fahrer Martin Hollstein gewann Gold im Zweier mit Andreas Ihle !
Sogar für die „Kajak-Juniorin“ der Familie, das „Schwester-Herz“, war dieser goldene Erfolg überraschend:
„Wir hatten ja ein `Happening` in Grünow bei Neustrelitz. Wir waren sechzig Leute, Eltern, Oma, Opa, Freunde, Bekannte, alle fieberten vor dem Bildschirm mit Martin. Es war schon phantastisch, dass er für Olympia tatsächlich nominiert wurde und dann so ein toller Sieg. Damit hatten wir nicht gerechnet !“

SCNSCNUnd wie sieht der goldene Bruder das Rennen am 22.August im Rückblick: „Wir waren am Anfang so gut und hinten raus hatte ich noch Körner, dass ich schon früh wusste: Das ist es. Es war, es ist einfach geil.“

So „geil“ kann es dann weiter gehen – spätestens bei Olympia 2012 in London, dann für alle mecklenburgischen sowie vorpommerschen Olympionikinnen und Olympioniken, aus möglichst vielen Sportarten …

SCNAber eines wünschen sich die Neubrandenburger Olympionikinnen und Olympioniken des Jahrganges 2008 unisono: „Viel Glück und Erfolg unseren Paralympionikinnen und Paralympioniken in Peking ab 6.September. Klasse, was ihr schon geleistet habt und noch leisten werdet !“.

London 2012 – wir kommen !

M.Michels

Fotos: M.M. (plus Autogrammkarte Andreas Dittmer)