Preisverleihung am Mittwoch
Die Preisträger des Umweltpreises 2010/2011 des Landtages Mecklenburg-Vorpommern stehen fest. Den mit insgesamt 25.000 Euro dotierten Preis teilen sich die Guter Heinrich GbR aus Jatznick-Waldeshöhe (15.000 Euro) und Jürgen Reich aus Bartenshagen (10.000 Euro). Die von den Preisträgern eingereichten Projekte überzeugten die aus den Mitgliedern des Ausschusses für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz bestehende Jury in herausragender Weise. Insgesamt waren zum Thema „Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Mecklenburg-Vorpommern“ 31 Beiträge eingereicht worden. Die Preisträger werden am morgigen Mittwoch (22. Juni 2011) im Schweriner Schloss während einer Feierstunde von Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider ausgezeichnet.
„Mit der Guter Heinrich GbR aus dem Landkreis Uecker-Randow erhält erstmals ein landwirtschaftlicher Betrieb diese Auszeichnung, die das Projekt ‚Artenvielfalt durch landwirtschaftliche Nutzung’ würdigt. Der Preisträger hat anhand einer mit großer Fachkenntnis erstellten vegetationskundlichen Kartierung der auf den betrieblichen Grünland- und Ackerflächen vorkommenden Gefäßpflanzenarten den Nachweis geführt, dass mit geeigneten Bewirtschaftungsmethoden eine Erhöhung der Artenvielfalt erreicht werden kann. Beim zweiten Preisträger handelt es sich um den Naturschützer Jürgen Reich aus dem Landkreis Bad Doberan. Er erhält den Preis für das Projekt ‚Wildes Küstenland – unterwegs in Mecklenburg-Vorpommern’, mit dem in aussagekräftigen Bildern und einprägsamen Texten Betrachtern und Lesern die Naturschönheiten des Landes nahe gebracht werden. Auch wird damit ein Beitrag zur Erhöhung der Akzeptanz des Naturschutzes sowie zur Umweltbildung und -erziehung geleistet“, begründete der Vorsitzende des Ausschusses für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, Udo Timm, die Entscheidung der Jury.
Zum Thema „Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Mecklenburg-Vorpommern“ konnten sich Einzelpersonen aller Altersstufen, Gruppen, Verbände sowie juristische Personen am Wettbewerb beteiligen. Wissenschaftler der Universität Rostock und der Hochschule Neubrandenburg sowie Experten aus dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz hatten alle Projekte begutachtet und der Jury die Einschätzungen zukommen lassen.
Der mit 25.000 Euro dotierte Preis ist bis heute der einzige deutsche Umweltpreis, der von einem Parlament vergeben wird. Mit der Vergabe des Umweltpreises verfolgt der Landtag das Ziel, herausragende Initiativen zum Umwelt- und Naturschutz zu würdigen, die weitere Arbeit der Preisträger zu fördern und zur umweltpolitischen Bewusstseinsbildung im Land beizutragen. Ausgezeichnet werden sollen Leistungen, die Vorbildfunktion haben, an anderer Stelle wiederholbar sind sowie dazu beitragen, Mecklenburg-Vorpommern als attraktiven Lebensraum zu erhalten und auch unter Berücksichtigung globaler Erfordernisse zukunftsfähig zu entwickeln.
Seit 1992 lobt der Landtag Mecklenburg-Vorpommern den Umweltpreis zum Gedenken an Ernst Boll aus, einem bedeutenden Naturforscher und Historiker aus Neubrandenburg (1817 – 1868). Seine Schaffenskraft widmete er insbesondere der mecklenburgischen Landes- und Naturgeschichte. Politisch engagiert war Boll in Gremien der Reformbewegung an der Seite von Fritz Reuter.
Den Umweltpreis 2008/2009 des Landtages Mecklenburg-Vorpommern hatten sich der Bürgersolar-Verein Neustrelitz e. V. (15.000 Euro) für das Projekt „Erste Bürger-Solaranlagen von Mecklenburg-Vorpommern und Umweltbildung“ und das Kompetenzzentrum Regiostrom Ivenack GmbH (10.000 Euro) geteilt.
Quelle: Landtag Mecklenburg-Vorpommern