Gesundheitsministerin Schwesig verurteilt Vorstoß des Ärztepräsidenten

„Lehne jeden Schritt in Richtung Zwei-Klassen-Wirtschaft im Gesundheitswesen ab …“

MSSAls „ebenso unnötig wie unverantwortlich“ kritisiert Sozial- und Gesundheitsministerin Manuela Schwesig die jetzt bekannt gewordenen Ideen von Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer, zur Rationierung von Leistungen in der Medizin.

„Ich lehne jeden Schritt in Richtung Zwei-Klassen-Wirtschaft im Gesundheitswesen ab“, sagte Schwesig. „Wenn Menschen krank sind, müssen sie geheilt werden – egal welche Krankheit sie haben und was die Behandlung kostet“.

Den Versuch, Krankheiten nach ihrer Wichtigkeit zu klassifizieren, könne sie nur als zynisch bezeichnen, sagte die Ministerin.

Sie forderte den Ärzte-Funktionär Hoppe angesichts seiner aktuellen Äußerungen „dringend auf, sein Weltbild zu überdenken: Wir reden bei diesem Thema  in erster Linie von Patienten – und nicht von Kostenfaktoren.“

Sie sei natürlich jederzeit bereit, grundsätzlich über die Strukturen zu diskutieren, die derzeit das Gesundheitswesen prägen. Ministerin Manuela Schwesig erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass die Gesundheitsreform allein Mecklenburg-Vorpommerns Ärzten eine Honorarerhöhung um 100 Millionen Euro garantiert.

„Ich finde es gierig und unsozial, dass mit Herrn Hoppe der oberste Vertreter der Ärzteschaft jetzt von den Versicherten verlangt, auf medizinische Leistungen zu verzichten“.