Gesellenfreisprechung in Wismar

Rudolph: Gute Ausbildung sichert Fachkräfte80 Lehrlinge der Kreishandwerkerschaft Nordwestmecklenburg-Wismar sind am Freitag mit der bestandenen Gesellenprüfung in die berufliche Laufbahn gestartet. „Die Sicherung des Fachkräftebedarfs ist auch in konjunkturell schwierigen Zeiten wichtig“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph am Freitag in Wismar.

„Wer jetzt ausbildet, verfügt im nächsten Aufschwung über gefragte und geeignete Mitarbeiter. Der Wettbewerb um Auszubildende ist entbrannt“, sagte Dr. Rudolph, der die Festrede zur Gesellenfreisprechung in der St. Georgen-Kirche hielt. Die demographische Entwicklung im Land zeigt sich deutlich: Beide Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern haben  im vergangenen Jahr einen Rückgang der betrieblichen Ausbildungsverträge von fast 15 Prozent gemeldet.

Nach dreieinhalbjähriger Lehrzeit können die Gesellen in den Gewerken Elektrotechnik, Kfz-Mechatronik, Metallbau, Sanitär-, Heizungs-, Kälteanlagen-Mechanik, Maler und Lackierer sowie Bauten- und Objektbeschichtung berufliche Erfahrungen sammeln. Aus dem Jahrgang haben fast 88 Prozent der Auszubildenden ihre Prüfung bestanden. Im Rahmen der Festveranstaltung wurden auch 25 Handwerksbetriebe für ihre Ausbildungsbereitschaft ausgezeichnet. „Die Ausbildungsleistung des Handwerks in Mecklenburg-Vorpommern ist vorbildlich“, sagte Dr. Rudolph. „Mit rund 11.000 Ausbildungsverträgen (ein Viertel aller Lehrlinge in MV) zählt das Handwerk zu den größten Ausbildern im Land.“

Das Wirtschaftsministerium fördert die Ausbildung in den Handwerksbetrieben, um die Firmen bei den Kosten deutlich zu entlasten und die Ausbildungsbereitschaft sowie -qualität zu fördern. Die Kreishandwerkerschaft Nordwestmecklenburg-Wismar vertritt rund 500 Betriebe aus mehr als zehn Innungen. Das Handwerk ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Mecklenburg-Vorpommern. Fast jeder fünfte sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im Nordosten arbeitet in einem der 20.000 Handwerksbetriebe im Land. Jeder neunte Beschäftigte in Handwerksfirmen ist ein Lehrling. Die 95.000 Beschäftigten erwirtschaften jährlich einen Umsatz von etwa 7 Milliarden Euro.