Gescheiterter Betrugsversuch in Wismar

Polizei warnt vor Gewinnversprechen in Zusammenhang mit „Ucash“

Betrugsfälle im Zusammenhang mit „Ucash“, einem neuartigen Bezahlsystem, treten bundesweit immer häufiger auf. Mit dem anonymen Zahlungsmittel Ucash kann man z. B. bei Tankstellen oder Discountern Geld einzahlen und man erhält dafür im Gegenzug einen persönlichen Gutscheincode. Mit diesem Gutscheincode kann dann auf tausenden Webseiten weltweit bezahlt werden. Nach Informationen der Polizei versuchen Betrüger häufig über telefonische Gewinnversprechen ihre Opfer dazu zu nötigen vorher sogenannte „Ucash-Karten“ zu kaufen und die jeweiligen PIN zu übermitteln. Zudem erledigen die Täter ihre Anrufe dabei vermehrt per „Voice over IP“. Auf diese Weise ist es ihnen möglich, auch aus dem Ausland heraus deutsche Rufnummern vorzutäuschen. Sie machen somit die Angerufenen glauben, die Anrufe würden tatsächlich aus Deutschland kommen.

76-jährige Wismaranerin durchschaute Masche

Ein solcher Fall ereignete sich, wie das Polizeihauptrevier Wismar mitteilte, am Dienstag auch in der Hansestadt. Dabei wurde eine 76-Jahre alte Frau telefonisch (vom Anschluss 040-22820216) über einen Geldgewinn in Höhe von 139.000 € informiert. Um allerdings in den Besitz des Geldes zu kommen, teilte man ihr mit, dass sie zuvor einen Eigenanteil von 1 % entrichten müsse. Dazu solle sie an einer Tankstelle 14 sogenannte „Ucash-Karten“ im Wert von je 100 € kaufen. Der Anrufer gab an, sich gegen Mittag wieder melden zu wollen. Die ältere Dame, der die Sache „spanisch“ vorkam, entschied sich richtig und zog in der Folge die Polizei hinzu.

Beim zweiten Anruf, der in Gegenwart eines Kriminalbeamten entgegengenommen wurde, sollte die ältere Dame dem Anrufer die die Nummern der „Ucash-Karten“ durchgeben. Dabei wurde verbal massiv auf die Geschädigte eingewirkt. Unter anderem wurde ihr gesagt, dass sie die Ukarten jederzeit wieder sperren lassen könne. Die Frau lehnte jedoch ab und beendete das Telefonat. Als nun erneut von dem selben Anschluss aus angerufen wurde, nahm der Beamte der Wismarer Kripo das Gespräch entgegen. Selbst diesem gegenüber behauptete der Mann, dass alles seine Richtigkeit hätte und gab sich als Mitarbeiter einer Hamburger Rechtsanwaltskanzlei aus.

Die Polizei warnt ausdrücklich vor dieser Betrugsmasche. Hätte die Dame dem Anrufer die Gutscheincodes mitgeteilt, hätte dieses sicherlich den Totalverlust ihres Geldes bedeutet. Glücklicherweise ist nur bei dem Versuch geblieben, sodass kein Schaden entstand.