Geschäftsklima in der Maritimen Wirtschaft geteilt

IHK Nord-Konjunkturreport zur Nationalen Maritimen Konferenz

IHK zu Schwerin – Die Maritime Wirtschaft in Norddeutschland knüpft langsamer als andere Wirtschaftszweige an die Erfolge vor der Wirtschaftskrise an. Mit Blick auf die Nationale Maritime Konferenz am 27./28. Mai 2011 in Wilhelmshaven hat die IHK Nord erstmals eine Konjunkturumfrage unter knapp 100 Betrieben der Maritimen Wirtschaft, insbesondere aus Schiffbau, Schifffahrt und Hafenwirtschaft, durchgeführt. Der Geschäftsklimaindex erreicht zwar einen Durchschnittswert von 112,3 Punkten – verglichen mit einem Index von 129,5 Punkten für die gesamte Wirtschaft im Norden verläuft der konjunkturelle Anstieg der Branche aber verhaltener.

Der IHK Nord-Vorsitzende und Präsident der IHK zu Rostock Wolfgang Hering sagte: „Das Geschäftsklima in der Maritimen Wirtschaft ist geteilt.“ Sorgen machen sich vor allem die Unternehmen aus der Schifffahrt. Sie gehen davon aus, dass sich die Aufwärtsbewegung des vergangenen Jahres nicht fortsetzen wird. Der Geschäftsklimaindex liegt hier mit nur 86,1 Punkten weit unter den Durchschnittswerten. Knapp die Hälfte der befragten Reeder erwartet für die kommenden Monate eine schlechtere Lage.

Zufrieden mit der aktuellen Entwicklung ist dagegen die Hafenwirtschaft: Mit einem Geschäftsklimaindex von 124,8 Punkten profitiert sie vom starken Export als Konjunkturmotor. Zudem gewinnen vor allem die deutschen Nordseehäfen Bremerhaven und Hamburg gegenüber den Westhäfen Rotterdam, Antwerpen und Zeebrügge wieder Marktanteile beim Ladungsumschlag. Die kräftig gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise wie auch eine schwächere Auslandsnachfrage könnten diese Entwicklung nach Einschätzung der befragten Unternehmen allerdings bremsen.

Erfreut aber auch zurückhaltend zeigte sich der IHK Nord-Vorsitzende über die guten Konjunkturzahlen aus dem Schiffbau mit einem überdurchschnittlichen Geschäftsklimaindex von 131,6 Punkten: „Zwar flaut der Sturm in der Branche ab, sie befindet sich aber weiterhin in schwerer See.“ Die Wirtschaftskrise hatte den Schiffbau aufgrund starker Auftragsrückgänge besonders hart getroffen. Vor allem die Subventionspolitik in China und Korea macht den deutschen Schiffbauern nach wie vor zu schaffen. „Mit Blick auf die anstehende Nationale Maritime Konferenz erwarten wir von der Bundesregierung mehr Engagement für gleiche und faire Wettbewerbsbedingungen auf internationaler Ebene“, betonte Hering.