Gedenkstätten-Vorbereitung auf Schülerbesuche nicht einseitig betreiben

Mit Erstaunen hat der innenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Peter Ritter, die Ankündigung von Bildungsminister Henry Tesch zur Kenntnis genommen, wonach sich Opferverbände und Aufarbeitungsinitiativen in Mecklenburg-Vorpommern aktiv an der Ausgestaltung der politischen Gedenkstätten im Land beteiligen sollen.


„Wenn es um die Beteiligung von Opferverbänden bei der verstärkten Vorbereitung politischer Gedenkstätten auf Besuche von Schülerinnen und Schülern geht, erwarte ich, dass alle Opferverbände einbezogen werden“, erklärte Ritter am Donnerstag. Als Mitglied im Landesvorstand des Vereins der Verfolgten des Nazi-Regimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) habe er bislang keine Kenntnis von einer Aufforderung zur aktiven Mitarbeit.

„Die Mitglieder des VVN-BdA haben langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Schülerinnen und Schüler, auf die nicht verzichtet werden sollte“, sagte Ritter. „Ich erwarte, dass die Gedenkstättenarbeit nicht einseitig betrieben wird und auch Zeitzeugen aus der Zeit des Nationalsozialismus verstärkt die Chance erhalten, ihr Wissen an Schülerinnen und Schüler weiterzugeben – so lange dies noch möglich ist“, betonte Ritter. „Gedenkstätten wir Wöbbelin, Barth, Alt-Reese oder Prora dürfen als wichtige Erinnerungsstätten an die Verbrechen des deutschen Faschismus nicht ausgeblendet werden.“