Gedenken an Deportationen

Zur Erinnerung an den Beginn der Vertreibung und Vernichtung pommerscher Juden

Zur Erinnerung an den Beginn der Vertreibung und der Vernichtung pommerscher Juden lädt der Arbeitskreis Kirche und Judentum des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises zu einer Gedenkveranstaltung in Greifswald ein.

Sie beginnt am Montag, 13. Februar, um 17 Uhr in der Mühlenstraße 10 am Standort des früheren Gebetsaales der jüdischen Gemeinde. Anschließend beginnt ein Gedenkweg zu drei Stationen in der Domstraße, der Friedrich-Löffler-Straße und der Langen Straße. Dort befinden sich „Stolpersteine“ zur Erinnerung an frühere jüdische Bewohner.

An den Stationen wird aus deren Biografien vorgelesen und es werden Blumen niedergelegt. Das Gedenken schließt um 18.20 Uhr mit einer Andacht im Greifswalder Dom St. Nikolai, die musikalisch von Professor Matthias Schneider gestaltet wird.

Planmäßiger Mord begann vor 75 Jahren

Vor 75 Jahren fand die als Wannseekonferenz in die Geschichte eingegangene Zusammenkunft statt, auf der sich Verantwortliche des NS-Staates trafen, um den begonnenen Holocaust an den Juden zu organisieren. Damit erreichte die planmäßige Ermordung des europäischen Judentums im Herrschaftsbereich der Nationalsozialisten ihre letzte Phase.

Bereits zuvor waren Deportationen jüdischer Personen und Familien aus dem Deutschen Reich nach Osten durchgeführt worden, unter den Augen ihrer nichtjüdischen Nachbarn.

Den Anfang machte eine Aktion am 12. und 13. Februar 1940 in Pommern. 1.200 Juden wurden aus allen Gegenden der Provinz in Stettin gesammelt und von dort in das sogenannte Generalgouvernement verbracht, zunächst in jüdische Ortschaften und Siedlungen im Gebiet Lublin. Bald darauf begann die industrielle Vernichtung.

Sebastian Kühl, Pressesprecher und Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises