Gaspreiserhöhungen

Pünktlich zum Beginn der Heizperiode erhöhen weitere Versorger die Preise

Zum ersten Oktober verkündeten weitere Energieversorger in Mecklenburg-Vorpommern höhere Preise für den Gasbezug. Die größte Steigerung haben derzeit Kunden der Wismarer Stadtwerke zu verkraften. Für den Verbrauch von 20.000 kWh im Jahr sind dann über 350 € im Jahr mehr zu zahlen, was einer Steigerung von 25 Prozent entspricht. Ähnliche Erhöhungen sind bei anderen Versorgern angesagt. Außerdem gibt es in Mecklenburg-Vorpommern Preisunterschiede von über 32 Prozent. Am preiswertesten beziehen Kunden der Boizenburger Stadtwerke ihr Gas. 458 Euro müssen hier weniger gezahlt werden bei einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh als etwa Kunden der Pasewalker Stadtwerke.

Auch bei dieser Preiserhöhungsrunde wird die aus Sicht der Verbraucherverbände nicht zeitgemäße Kopplung des Gaspreises an den Ölpreis als Ursache für einen erneuten Preisanstieg bemüht (der Gaspreis wird an den Preis für leichtes Heizöl gekoppelt). Dadurch hat der Gaspreis aber nichts mit den Kosten der Gasproduktion und Weiterleitung zu tun. Die Zeit versetzte Angleichung von 3 – 6 Monaten sorgt außerdem für mangelnde Transparenz.

Um diesen Preiserhöhungen zu entgehen, müssen die Verbraucher selbst aktiv werden. Wer die Preissteigerungen nicht ungeprüft hinnehmen möchte, sollte den Ankündigungen weiterhin widersprechen. Hilfe und Unterstützung dazu erhalten alle Rat suchenden Verbraucher in den Beratungsstellen der Neuen Verbraucherzentrale. Musterbriefe für den Widerspruch und die Rückrechnung der eventuell zu viel geforderten Beträge sowie weitere nützliche Informationen gibt es unter www.nvzmv.de.

Zur Belebung des Wettbewerbs und damit zu niedrigeren Preisen kann ein Versorgerwechsel beitragen. In vielen Regionen gibt es bereits mehrere Versorger und damit unterschiedliche Preisangebote. Vor dem Wechsel ist auch ein Blick in die Vertragsbedingungen des neuen Versorgers wichtig: Die Vertragslaufzeit sollte höchstens ein Jahr, die Kündigungsfrist nicht mehr als sechs Wochen betragen, eine Preisgarantie von einem Jahr ist sinnvoll, Angebote mit Vorauskasse sind nicht empfehlenswert.