Gajek: Prävention wirkt Krankenständen entgegen

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern, den Menschen mehr Selbstverantwortung zuzugestehen und Präventionsangebote auszubauen.

Die aktuellen Zahlen des DAK-Gesundheitsreports zeigen, dass Krankenkassen und Politik zum Handeln aufgefordert sind. „Gerade die Prävention ist ein wichtiger Faktor, der stärker ausgebaut werden muss“, sagt Silke Gajek, Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Dabei reiche es nicht, dass Vorsorge nur mit einem Eventcharakter betrieben wird. „Prävention muss schleunigst zu einem ernst gemeinten Teil des Gesundheitssystems werden“, erklärt Gajek. Probleme am Muskel- und Skelettsystem können mit regelmäßigen Vorsorgemaßnahmen verringert werden. „Es hilft nicht, dass die Menschen einmal im Jahr einen Kurs zur Stärkung des Stützapparats absolvieren. Beständigkeit spielt dabei eine zentrale Rolle, um die erwünschten Effekte zu erreichen. Daher müssen Krankenkassen Präventionsmaßnahmen kontinuierlich fördern, statt wie so oft nur einen Kurs pro Jahr zu finanzieren“, führt Gajek aus. „In diesem Bereich darf auch künftig auf keinen Fall gespart werden“, bekräftigt die Bündnisgrüne.

„Zudem muss die gestiegene Zahl der psychischen Erkrankungen sehr ernst genommen werden. Angst vor Armut, Arbeitslosigkeit und Überforderung sind hier wichtige Faktoren, deren Ursachen durch eine sozialere Politik angegangen werden müssen. Die gelebte Arbeitsverdichtung, Überstunden gepaart mit unterbezahlter Tätigkeit helfen garantiert nicht, die Krankenstände zu minimieren. Der zum Teil gelebte Frühkapitalismus macht Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer krank! Hier könnten regelmäßig angebotene Präventionsmaßnahmen durch Krankenkassen in und für Unternehmen durchaus sinnvoll sein. Insgesamt muss jedoch die Bundesregierung endlich eine abgestimmte Gesundheits-, Sozial- und Arbeitsmarktpolitik auf den Weg bringen statt Krankheitskosten zu subventionieren“, erklärt Gajek.

56 Prozent der DAK-Mitglieder aus Mecklenburg-Vorpommern waren laut der Gesundheitsstudie der Krankenkasse im vergangenen Jahr krank geschrieben, bundesweit lediglich 49 Prozent. Die meisten Menschen aus MV litten an Beschwerden am Stützapparat, gefolgt von Atemwegserkrankungen. Die Zahl der psychischen Erkrankungen nahm 2009 weiter zu.

Gritta Flau