Fusionsreaktor ist gigantische Geldvernichtungsmaschine

Zu dem geplanten Forschungsfusionsreaktor in Frankreich nimmt der energiepolitische Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern, Johann-Georg Jaeger Stellung:


„Der geplante Forschungsfusionsreaktor in Frankreich, an dem sich die EU mit erheblichen Forschungsmitteln beteiligt, ist reine Geldverschwendung in beispiellosem Stil. Jetzt wurde eine Kostensteigerung zwischen 10 und 100% prognostiziert. Damit könnten aus ursprünglich 5,5 Mrd. Euro über 10 Mrd. Euro an Kosten entstehen.
Schon seit über 50 Jahren behaupten Fusionsbefürworter, dass in jeweils 50 Jahren diese Technologie all unsere Energieprobleme lösen kann. All diese Prognosen haben sich bisher als falsch erwiesen!

Umweltfreundlich, wie oft behauptet, wäre ein Fusionsreaktor keinesfalls, so der energiepolitische Sprecher von Bündnis 90 / Die Grünen in MV Johann-Georg Jaeger. Auch bei der Fusion entsteht radioaktiver Abfall in Größenordnungen. Die komplette Plasmakammer wird durch den Betrieb zum radiaktiven Abfalle und müsste mehrfach während der Laufzeit eines solchen Reaktors getauscht und entsorgt werden.

Denkbar sind wirtschaftliche Fusionsreaktoren nur in gigantischen Größen von mehreren 1.000 MW Leistung. Dies ist durch das bessere Verhältnis von extrem heißem Plasmavolumen zur extrem kalten Oberfläche der Magneten um die Plasmakammer bedingt. Für diese gewaltigen Leistungen gibt es kaum genügend Kühlwasser. Schon die vergleichsweise kleinen Atomkraftwerke in Deutschland mussten im Sommer 2003 an verschiedenen Standorten wegen der Kühlwasserknappheit ihre Leistung herunterfahren.

Die Fusionsforschung ist außerdem aus rein wirtschaftlichen Gründen eine teure energiepolitische Sackgasse. Da kein Kraftwerk zu 100% verfügbar ist, muss auch die komplette gigantische Leistung eines Fusionsreaktors in Form anderer Kraftwerke vorgehalten werden, die nur in wenigen Wochen im Jahr wirklich zum Einsatz kämen.

Mit dem teilweise schwankenden Energieangebot der regenerativen Energien sind Fusionsreaktoren auf keinen Fall kombinierbar, weil sie nur in der Grundlast einsatzfähig wären. Der Bereich der durchlaufenden Grundlastkraftwerke wird mit der zunehmenden Leistung regenerativer Energien immer kleiner. Wir brauchen also schnell regelbare Kraftwerke. In der Übergangsphase zur regenerativen Vollversorgung  werden dies vor allem  Gaskraftwerke sein.

Warum werden diese wirtschaftlichen Fragen zur Einbindung von Fusionsreaktoren in die bestehenden Energieversorgungssysteme nicht vorab geklärt?

Warum nutzen wir nicht diese Forschungsgelder zur besseren Nutzung des einzig sicheren und kostenlos energieliefernden Fusionsreaktors der Erde: unserer Sonne?“