Fruchtzucker – nur natürlich gut

Verbraucherzentrale sieht zunehmenden Einsatz von Fructose in Fertigprodukten kritisch

Fruchtzucker (Fructose), Inhaltsstoff vieler Obst- und Gemüsesorten, gilt für die meisten Verbraucher als gesund. Manch einer zieht daraus den Umkehrschluss, dass Lebensmittel mit Fructose-Zusatz besonders empfehlenswert sind. Auf dieses Unwissen setzt auch die Lebensmittelindustrie mit Werbe-aussagen wie: „Mit der Süße aus Früchten“ oder „Ohne Kristallzucker“. Diese sollen Lebensmitteln mit Fructosezusätzen ein gesundes Image geben. Die Lebensmittelindustrie setzt Fructose zunehmend in Getränken, Joghurt, Eis, Süßwaren und Konserven ein. Besonders empfehlenswert sind diese Produkte nach Ansicht der Neuen Verbraucherzentrale in Mecklenburg und Vorpommern aber nicht. „Tatsächlich zeigen aktuelle Forschungsergebnisse, dass Fructose Übergewicht und das Ansteigen der Harnsäurewerte im Blut fördert“, so Uta Nehls, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale. Fruchtzucker führt nicht zur Ausschüttung von Insulin und folglich auch zu keinem Sättigungsgefühl. So wird mitunter mehr gegessen als der Körper braucht.

„Diese Problematik entsteht nur bei einem Überangebot an Fructose, nicht wenn Obst in üblichen Mengen von zwei bis drei Portionen pro Tag gegessen wird“, betont Uta Nehls. Werden aber große Mengen Saft oder Smoothies pro Tag getrunken und kommen zusätzlich andere mit Fructose angereicherte Produkte hinzu, so kann die Balance gestört werden.

Ein großer Anteil der Bevölkerung leide zudem an einer Unverträglichkeit von Fruchtzucker. Diese äußert sich mit Schmerzen im Unterbauch, Blähungen und Durchfall. In der Zutatenliste finden Verbraucher Begriffe wie Fructose-Glucose-Sirup oder Glucose-Fructose-Sirup, je nachdem, welcher Zuckeranteil in der eingesetzten Zuckerlösung überwiegt.

Insbesondere Menschen mit nachgewiesener Verwertungsstörung für Fructose sollten sich Zutatenlisten genauer ansehen, um somit die Aufnahme dieser Zusätze zu reduzieren.