Frauen wollen beides: Beruf und Familie

Die Parlamentarische Staatssekretärin für Frauen und Gleichstellung, Dr. Margret Seemann (SPD), hält ein Grußwort anlässlich der Fachtagung „Man braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen …“ des AWO Landesverbandes MV e.V. am 12.10.2007, um 10.00 Uhr, in Rerik, Familiendorf, John-Brinkmann-Str. 6c.

Seemann: „85 Prozent der jungen Frauen in Deutschland wollen beides, Beruf und Familie. Für Ostdeutschland gilt dies ganz besonders. Junge Frauen haben das Lebensmodell ihrer Mütter erlebt. Mit der Geburt eines Kindes kommt es dennoch häufig zur traditionellen Rollenaufteilung.“ Sie führt aus, dass dies oft weniger an persönlichen Bestrebungen läge als an gesellschaftlichen Strukturen, den Erwartungen an Männerrollen und an Arbeitsbedingungen. Trotz Einführung des Elterngeldes seien es in Mecklenburg-Vorpommern zurzeit nur 7,2 Prozent der Väter, die Elternzeit für sich beantragt hätten. Die Wirtschaft habe jedoch mittlerweile erkannt, dass für qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Angebote zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit gemacht werden müssen. Insofern erwarte sie in naher Zukunft verstärkt Maßnahmen für eine familienfreundliche Unternehmenskultur. Das Kinderbetreuungsangebot sei, wie der Familienatlas 2007 bestätige, in Mecklenburg-Vorpommern bereits sehr gut. Durchschnittlich werden ca. 97 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen und ca. 40 Prozent der unter Dreijährigen in Kindertagesstätten betreut. Verbessert habe sich auch die Qualität der Betreuung. So hätten im März 2006 rd. 3.500 Fachkräfte in den Kindertageseinrichtungen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen erfolgreich abgeschlossen. Die Anzahl der Fachberaterinnen im Land wurde zudem von 25 Vollzeitstellen auf 60 erhöht. „Ich bin überzeugt, dass wir in Mecklenburg-Vorpommern auf einem guten Wege sind, den Wunsch junger Frauen und Männer nach einer gleichberechtigten Teilhabe am Erwerbs- und Familienleben zu verwirklichen,“ so Seemann.