Frauen in die Vorstände der Sportvereine

Die Parlamentarische Staatssekretärin für Frauen und Gleichstellung, Dr. Margret Seemann, hielt auf dem 11. Landessporttag in Rostock-Warnemünde am 15.11.08 einen Gastvortrag zum Thema „Frauen im Sport“.

Seemann: „Der Anteil von Mädchen und Frauen an der Gesamtmitgliederzahl der Sportvereine liegt nur bei 37,7 %. M. E. könnten mehr weibliche Mitglieder geworben werden, wenn auch in den Präsidien, Vorständen und Ausschüssen mehr Frauen vertreten wären.“ Laut Seemann haben Frauen einen anderen Blick auf Probleme als Männer. Ihre soziale Kompetenz und ihre Kommunikationsfähigkeit könnten neue Impulse auch zur Lösung des Problems, mehr Frauen für den Sport zu gewinnen, geben. Allerdings müssten sich die Strukturen und Organisation in den Vereinen und Verbänden verändern. Die Bundesregierung hatte bereits in ihrem 11. Sportbericht festgestellt, dass der Frauenanteil in Führungspositionen umso geringer sei, je höher der mit dem Amt verbundene Zeitaufwand ist und je länger die Amtsperioden seien. Auch die Verbandsarbeit sei oft nicht mehr zeitgemäß und die Dreifachbelastung der Frauen mit Beruf, Familie und Ehrenamt bleibe unberücksichtigt. Seemann mahnt daher an, die Rahmenbedingungen für die ehrenamtliche Tätigkeit in den Gremien zu überprüfen und gegebenenfalls familienfreundlicher zu gestalten. „In der Wirtschaft gelten bereits gemischte Führungsgremien sowohl ökonomisch als auch von der Unternehmenskultur her als signifikant erfolgreicher. Auch Sportvereine sollten sich diese Erkenntnis zu nutze machen und Frauen für Führungspositionen in den Vorständen aktiv werben“, so Seemann.