Förderschwerpunkt Wasserstofftechnologie

Mecklenburg-Vorpommern setzt beim Klimaschutz auch auf die Entwicklung neuer Wasserstofftechnologien. „Im Rahmen der Technologie- und Forschungsförderung werden wir als Schwerpunkt die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnolo­gie unterstützen“, sagte Wirtschaftsminister Jürgen Seidel am Dienstag in Schwerin. „Wir werden mit neuen Fördermecha­nismen insbesondere den Transfer von Technologie im Rah­men der Verbundforschung von Wirtschaft und Wissenschaft verstär­ken“, sagte Seidel.

Neben den Bereichen Windkraft- und Solarenergieerzeugung setzt das Land damit einen weiteren Förderschwerpunkt bei Energie und Klimaschutz. „Bereits heute stammt rund ein Drittel des Stroms im Land aus erneuerbaren Energien. Bis 2020 kann Mecklenburg-Vorpommern mehr Strom aus erneu­erbaren Energien erzeugen als im Land verbraucht werden“, sagte Seidel. Künftig kann der MV-Verbrauch von derzeit 6.600 GWh allein durch die geplanten sechs Offshore-Wind­parks abgedeckt werden, die ein Leistungspotential von 8.750 GWh haben werden, wenn sie am Netz sind.

Die Stromproduktion aus Windenergie könnte damit bis 2020 auf fast das Sechsfache steigen (derzeit 2.000 GWh, 2020: ca. 11.750 GWh). „Die Energie aus Wind zu speichern, ist eine technische Herausforderung. Der Ausbau der Wasser­stofftechnologie als neues Kompetenzfeld für die Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns ist also der nächste logische Schritt“, sagte Seidel.

Mecklenburg-Vorpommern hat frühzeitig die Rahmenbedin­gungen für den Auf- und Ausbau der Infrastruktur im Bereich Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie geschaffen. Mitte 2004 wurde das Wasserstoffzentrum in Schwerin fertig­gestellt. Bei einem Investitionsvolumen von 9,6 Millionen Euro (8,5 Mio. € Zuschuss) wurde auf 1.800 m² Nutzfläche speziell konzipierte Räumlichkeiten für Firmen und Einrichtungen aus dem Technologiebereich „Brennstoffzellen und Wasserstoff“ bereitgestellt. Den zur Zeit neun Firmen stehen physikalische und chemische Labore, Lagerräume für chemische Gefahr­stoffe, Gasinfrastruktur und Sicherheitstechnik zur Verfügung.

Schon früh hat sich in MV ein Netzwerk Wasserstofftechnolo­gie etabliert. Der Verein Wasserstofftechnologie-Initiative Rostock bündelt die Interessen der 22 Mitglieder bestehend aus Unternehmen, außeruniversitären wirtschaftsnahen For­schungs­einrichtungen und Hochschulen.

Zusätzlich zu den Kompetenzen an den Hochschulen des Landes gibt es die wirtschaftsnahe Forschungseinrichtung HIAT gGmbH, die sich auf die Entwicklung von Batterieersatz- und Mikrosystemen sowie auf Komponenten für Brennstoff­zellen spezialisiert hat. Sie ist im Wasserstoffzentrum in Schwerin im Technologiepark angesiedelt.