Drei Tage „Film nonstop“ beim Filmfest Wismar – ein Resümee

„Wismarer Nixe“ blieb in der Hansestadt

Drei Tage „Film nonstop“ gingen am Sonntagabend mit der Preisverleihung im Kino-Saal des Filmbüros in Wismar zu Ende. Den Publikumspreis, die „Wismarer Nixe“, geformt aus Backstein-Ton der Marienkirche, wurde an Anne Thomschke für ihre Dokumentation „Land in Sicht – Perspektive eines Autisten“ verliehen.

Die Studentin für Kommunikationsdesign und Medien der Hochschule Wismar berichtet in ihrem Film über die Tätigkeit ihres Bruders Alexander mit dem Autisten Sebastian. So betreute Alexander seinen Schützling Sebastian als Zivildienstleistender, der Alltag des Miteinanders der beiden, Probleme der Arbeit mit Sebastian werden ebenso dargestellt wie die Erfolge und die vielen schönen Momente, welche die Zuwendung von Alexander gegenüber Sebastian und umgekehrt offenbarte.

Der Film räumte mit vielen „Klischees“ und Vorurteilen auf und zeigte, dass das vermeintliche „Normal sein“ eine mehr als relative Sichtweise darstellt. Der sehr engagierte und tiefgründige Beitrag von Anne Thomschke bewies aber auch, dass Menschen mit Handicap durchaus hervorragende Leistungen erbringen können und das nicht das Handicap an sich die eigentlichen alltäglichen Probleme für den jeweiligen Betroffenen mit sich bringt, sondern eher das Unverständnis und die Intoleranz vieler Mitbürger.

Den Preis für den besten Kurzfilm erhielt „Leben hinter dem Mond“ des Regisseurs Martin Schiffter.

Insgesamt gab es zwanzig Filmbeiträge im Wettbewerb. Spielfilme wie „Underdogs“ oder „Novemberkind“ waren ausverkauft. Zwischen der Eröffnung des Filmfestes am 10.Oktober und der Preisverleihung am 12.Oktober besuchten 1000 Film-Interessierte die verschiedenen „Streifen“ und Veranstaltungen. Ein Höhepunkt war zweifellos auch die Film-Party am 11.Oktober im historischen Gewölbekeller des Hotels „Stadt Hamburg“ in Wismar.

Zufrieden war auch die Geschäftsführerin des Filmbüros M-V in Wismar, Sabine Matthiesen, die feststellte, dass es gelungen sei, auch einige Besucher erreicht zu haben, die sonst nicht ins Kino, nicht zu den vermeintlichen „Blockbustern“, gingen. So hatten viele Zuschauer eine Dauerkarte und auch die Filme am Morgen seien sehr gut frequentiert worden. Außerdem habe das Publikum viel Interesse sowie Neugier bewiesen und das persönliche Gespräch mit Schauspielern und Filmemachern gesucht. So werde es 2009 eine dritte „Ausgabe“ des Filmfestes Wismar geben, dann vom 8.Oktober bis 11.Oktober.

In der Wismarer Innenstadt liefen im Programm „SCHAUfenster MV“ rund 50 Filme, die ebenfalls ein gutes Interesse fanden. Spielorte waren das frühere Kino „Weltspiegel“, heute Modegeschäft „Stahlhaus“ und das Karstadt-Stammhaus in der Krämerstrasse.

Historische Beiträge gab es zusätzlich im Stadtgeschichtlichen Museum „Schabbelhaus“ zu sehen – bei regem Interesse.

Dann bis 2009, wenn es wieder heißt „Vorhang auf“ und „Film ab“ beim Filmfest Wismar 2009 !

M.Michels

F.:

1. Plakat des zweiten Filmfestes Wismar.

2. Preisträgerin Anne Thomschke und die Protagonisten ihres Filmes „Land in Sicht – Perspektive eines Autisten“ (Hier bei einer Auszeichnung an der Hochschule Wismar.).

3. Großes Interesse fanden die Film-Vorführungen.

4. Henrike Ehlich, Regisseurin des Filmfest-Trailers 2008, und Sabine Matthiesen, Geschäftsführerin des Filmbüros M-V.

5. Sabine Matthiesen vor dem Karstadt-Stammhaus, an dem auch Filme aus und über M-V zu sehen waren.

Aufnahmen: M.M. (4), Filmbüro M-V (1)

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Die Wismarer Film-Nixe für eine Wismarer Studentin

Regisseurin Anne Thomaschke wurde am Sonntagabend (12.10.2008) mit der Film-Nixe, dem Publikumspreis des zweiten Filmfestes in Wismar, ausgezeichnet. Das Publikum stimmte nach den Vorstellungen über den jeweiligen Film ab. Der Film erzählt vom Leben des jungen Autisten Sebastian Dean, seiner Liebe zur Musik und den zahllosen Hürden, die sich ihm in den Weg stellen, sobald er versucht, mit seiner Außenwelt in Kontakt zu treten. (Aufnahme: Filmbüro M-V)

Weitere Informationen: www.filmfest-wismar.de .