New Yorker Spitzennachwuchs musiziert mit Festpiel-Preisträgern in Heiligendamm, Stralsund und auf Usedom
Konzerte bereits jetzt so gut wie ausverkauft
Unter dem Motto Brückenschlag II treffen auf Einladung von Daniel Hope auch in diesem Jahr wieder Preisträger der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern mit jungen Musikern der Academy, dem Nachwuchs-Förderprogramm der berühmtesten kulturellen Einrichtungen Amerikas –Carnegie Hall, Juillliard School und Weill Music Institute – zusammen: Acht herausragende Musiker des Ensemble ACJW erarbeiten mit Festspiel-Preisträgern, wie dem Danish String Quartet aus Dänemark, ein facettenreiches Kammermusikprogramm und präsentieren es abschließend bei Konzerten am 7., 8. und 9. September im Ballsaal des Grand Hotel Heiligendamm, im Theater in Stralsund und in der St. Petri-Kirche in Benz auf Usedom. Bereits jetzt sind die Konzerte so gut wie ausverkauft. Restkarten gibt es an der Abendkasse.
Bereits 2010 hatte der Künstlerische Direktor der Festspiele MV, Daniel Hope (Violine), das Projekt Brückenschlag initiiert, um amerikanische Künstler nach Mecklenburg-Vorpommern zu bringen. Ausverkaufte Konzerte mit Kammermusik auf höchstem Niveau und einem begeisterten Publikum waren ein Ansporn, das Projekt in diesem Sommer fortzusetzen. Im Rahmen des Brückenschlag I gastierte im August bereits die Chamber Music Society vom Lincoln Center aus New York bei den Festspielen, um nach einer Probenwoche im Grand Hotel Heiligendamm umjubelte Konzerte mit Daniel Hope und dem Preisträger in Residence, Li-Wei Qin, zu geben. Im Rahmen vom Brückenschlag II folgen nun die Probenwoche und drei Konzerte mit dem Spitzen-Nachwuchs vom Ensemble ACJW und Festspiel-Preisträgern. Die Proben in der unvergleichlichen Atmosphäre des Seebads ermöglicht eine Kooperation mit dem Grand Hotel Heiligendamm, das die Künstler während der Probenwochen einlädt.
Der britische Ausnahmegeiger, Buchautor, Moderator und Produzent von Konzeptkonzerten Daniel Hope beeinflusst seit über 20 Jahren das internationale Musikgeschehen mit seiner Vielseitigkeit und Kreativität. Ausgebildet bei Zakhar Bron und Lord Yehudi Menuhin begeistert Daniel Hope sein Publikum weltweit als Solist und Kammermusiker. Seine musikprogrammatischen Ideen jenseits von jedwedem Schubladendenken verwirklicht der Geiger seit 2004 als Associate Artistic Director des Savannah Music Festivals sowie als Künstlerischer Direktor seit der Saison 2010 bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern. Sechs Grammy-Nominierungen, fünf ECHO Klassik-Preise, zahlreiche preisgekrönte Alben, von 2002 bis 2008 jüngstes Mitglied des legendären Beaux Arts Trio und volle Konzertsäle auf der ganzen Welt – Geiger Daniel Hope steht ganz oben im internationalen Musikgeschäft. Mit Konzertformaten wie „Tu Was!“ weist Daniel Hope, unterstützt von Kollegen wie Max Raabe, Thomas Quasthoff oder der NDR Bigband, regelmäßig auf historische und gesellschaftliche Probleme hin: Im November 2008 erstmals im Gedenken an die Reichspogromnacht 1938 und im Sommer 2010 zum Thema Klimawandel.
Das Ensemble ACJW ist der konzertierende Teil der Academy, einem Programm der Carnegie Hall, der Juilliard School und des Weill Music Institute in Zusammenarbeit mit dem New York City Department of Education. Die Größe des Ensembles ist sehr flexibel, dadurch kann das Ensemble ACJW sowohl kleinere intime Kammermusikwerke als auch größere Orchesterwerke mit Dirigenten aufführen. The Academy ist ein zweijähriges Stipendien Programm für ausgezeichnete junge Musiker, das das Ziel verfolgt, künstlerische Werte und Fähigkeiten zu entwickeln die nötig für erfolgreiche Karrieren sind. Neben einer fundierten musikalischen Ausbildung vermittelt das Programm den Stipendiaten deshalb auch pädagogische Fähigkeiten, soziales Engagement und Führungsqualitäten.
Die vier Musiker des „Danish String Quartet“ erregten bereits in bemerkenswert kurzer Zeit Aufsehen durch ihr großes musikalisches Stilbewusstsein und ihr mitreißendes Temperament. Sie gewannen 2004 zunächst den Kammermusikwettbewerb des dänischen Rundfunks, in den darauf folgenden Jahren die internationalen Streichquartettwettbewerbe in den Niederlanden und in Trondheim, dort auch den Publikumspreis. Im November 2011 wird den Musikern in Kopenhagen der „Carl Nielsen og Anne-Marie Carl Nielsens Haederspris“, Dänemarks größte kulturelle Anerkennung, verliehen. Mentor des Ensembles ist Tim Frederiksen in Kopenhagen. Darüber hinaus nahmen die Vier bereits an Meisterklassen des Tokyo String Quartets und Emerson String Quartets teil. Tourneen führten das Quartettt nach Amerika, Italien und England, zudem spielten die vier Musiker auf renommierten Festivals in Frankreich, Irland, England und Deutschland.
An drei unterschiedlichen Spielstätten wird der transatlantische Musiker-Austausch stattfinden. Beginnen wird die Konzert-Reihe dort, wo schon einst Königin Luise von Preußen, Wilhelm Humboldt, Lord Nelson, Franz Kafka und Felix Mendelssohn Bartholdy residierten: in der „Weißen Stadt am Meer“. Heiligendamm ist das älteste Seebad Deutschlands und wurde 1793 am Strand von Doberan gegründet. Mehrere renommierte Baumeister pflegten die Architektur der Anlage, ganz im Sinne der Romantik, in die Gegebenheiten der Landschaft ein.
Das zweite Konzert findet im Theater am Olof-Palme Platz statt, das nach einem verheerenden Theaterbrand 1912 in Berlin entstand, da in Folge des Brandes die Brandschutzvorschriften für Theater drastisch verschärft wurden. Das vormalige Stralsunder Theater am Alten Markt konnte diese Bestimmungen nicht erfüllen und musste im Oktober 1912 seine Pforten schließen. Noch im selben Jahr beschloss die Stadt Stralsund aber, eine neue Spielstätte zu errichten, die schließlich 1916 eröffnet wurde. Der mit dem Bau beauftragte Architekt Carl Moritz hatte einen einzigartigen Zuschauerraum realisiert, dessen Besonderheit die einzelnen, in der Höhe gestaffelten Logen sind.
Das Abschlusskonzert des gemeinsamen Musizierens findet auf Usedom in Benz in der St. Petri-Kirche statt. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde die St. Petri-Kirche in Benz 1229. 1740/41 wurde das Oberteil des Turmes und der Chor hinzugefügt. Ihre heutige Gestalt erhielt sie im 18. und 19. Jahrhundert nach den Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg. Die interessante Deckenmalerei mit 148 Sternen (von denen nur zwei sich gleichen) und 64 Rosen entstand 1911. Berühmt wurde die Kirche als Motiv für Lyonel Feininger und Otto Niemeyer-Holstein. Außergewöhnlich ist die gute Akustik die durch das hölzerne Tonnengewölbe erzeugt wird, das 1836 eingebaut wurde.