NVZ: Ferienspaß bei Online-Spielen ist oft Kostenfalle

SHAKES & FIDGET – „Das kostenlose Online-Spiel zum Kult-Comic“ verspricht der Anbieter Playa Games GmbH aus Hamburg.

Von der Wahrheit weicht dieser Slogan jedoch ab. So informierte Familie S. aus Güstrow, dass Ihrem minderjährigen Sohn von Seiten der Schule das Portal empfohlen wurde und ist nun entrüstet, dass nunmehr „Gebühren in Höhe von 161,86 € angefallen sind, die über die Micropayment GmbH in Rechnung gestellt wurden.

Kinder, die sich vor Spielbeginn registrieren, müssen lediglich per Häkchen bestätigen, dass sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen „zur Kenntnis genommen“ haben. In dem bis zu vier DIN-A4-Seiten langen Kleingedruckten stecken – tief verborgen – zumeist wenig aussagekräftige Hinweise über mögliche Kosten. Verbraucherschützer Joachim Geburtig hat sich die AGB (Allgemeine Geschäftsbedingungen) etwas näher angesehen und fand im Kleingedruckten:

§ 10 Kosten
Das Spiel ist völlig kostenlos und sogar frei von Werbung. Damit das so bleiben kann und wir dennoch die entstehenden Kosten für Sever, die Weiterentwicklung sowie für den guten Support aufbringen können, sind wir auf Deine Hilfe angewiesen. Mit dem Kauf von „Pilzen“ kannst Du den Erhalt und die Weiterentwicklung des Spieles aktiv unterstützen und erhältst dafür eine besondere Gegenleistung in Form der „Pilze“, mit denen Du unter anderem außergewöhnliche Waffen oder neue Abenteuer nutzen kannst.

Per Telefon, SMS, Lastschrift, Überweisung, PayPal, Paysafecard oder Kreditkarte kann dann die Zahlung der „Pilze“ (Premium-Content Nutzungsgebühren) erfolgen. Da das Unternehmen nicht prüft, ob die Spieler volljährig sind und nicht kontrolliert, ob bei Minderjährigen wirklich eine Zustimmung der Eltern zur Nutzung des Spiels und der kostenpflichtigen Dienste vorliegt, trägt das Unternehmen auch das Risiko, auf den Kosten sitzen zu bleiben, sagt Verbraucherschützer Joachim Geburtig.

Rat und Hilfe erhalten Betroffene in allen Beratungsstellen der Neuen Verbraucherzentrale.