Feldversuch mit Lang-Lkw ohne Beteiligung Mecklenburg-Vorpommerns

IHK zu Schwerin kritisiert: Landesregierung darf sich zukünftig nicht weiter vor innovativen Verkehrslösungen verschließen

IHK zu Schwerin – Das Vorhaben von Bundesverkehrsminister Ramsauer, einen Feldversuch mit Lang-Lkw zu starten, wurde nach langwieriger Diskussion nun vom Bundeskabinett beschlossen und soll im Frühjahr 2012 starten. Der Feldversuch, an dem sich das Land Mecklenburg-Vorpommern nicht beteiligen wird, soll sich über fünf Jahre erstrecken und wissenschaftlich begleitet werden. Die IHK zu Schwerin hat sich seit langem für diese Neuerung im Bereich Fahrzeugtechnik eingesetzt und sieht jetzt Nachteile für den Nordosten.

„Mecklenburg-Vorpommern versucht seit Jahren mit zunehmendem Erfolg, sich als attraktiver Logistikstandort zu positionieren, dabei ist die jetzige Entscheidung des Landes nicht förderlich“, kritisiert Hans Thon, Präsident der IHK zu Schwerin, die Nichtbeteiligung von Mecklenburg-Vorpommern am Feldversuch.
In unseren Nachbarländern Niederlande und Dänemark gab es solche Großversuche bereits, in den Niederlanden zum Beispiel mit über 180 Verkehrsunternehmen über drei Jahre. Auf Grund des unerwarteten Erfolges des Lang-Lkw wurden diese Versuche sogar verlängert.

„Alle Gegenargumente und Befürchtungen hinsichtlich einer angebliche höheren Unfallgefahr, die vom Lang-Lkw ausgehen soll, wurden durch die praktischen Ergebnisse unserer europäischen Nachbarn ausgeräumt“, so Thon. Bewiesen werden konnte dagegen, dass der Einsatz von Lang-Lkw nicht nur die Effektivität einzelner Unternehmen im Verkehrsbereich erhöht, sondern darüber hinaus einen positiven Beitrag angesichts der globalen Energie- und Klimaproblematik leistet. Die Schweriner IHK fordert die Landesregierung einmal mehr auf, sich innovativen Verkehrslösungen zukünftig nicht weiter zu verschließen.