„Familie und Sucht“ im Mittelpunkt der Neubrandenburger Suchtwoche 2010

Die Neubrandenburger Suchtwoche präsentiert in diesem Jahr vom 26.04. bis 01.05. eine Vielzahl von Veranstaltungen verschiedener Vereine und Wohlfahrtsverbände zum Thema „Familie und Sucht“.

Den Auftakt zur Suchtwoche bildet am 26.04. eine Fachtagung im Neubrandenburger Rathaus ab 13:00 Uhr. Dazu sind alle recht herzlich eingeladen.

Anliegen der Suchtwoche ist es, Menschen für das Thema „Abhängigkeit und deren Folgen“ zu sensibilisieren, auf Gefährdungen zu verweisen und Hilfsmöglichkeiten anzubieten, sowie Beratungsangebote zu unterbreiten und gleichzeitig das Suchtkrankenhilfesystem der Stadt Neubrandenburg noch enger zu vernetzen. Die Suchtprobleme in unserer Gesellschaft sind sehr vielfältig. Dabei nimmt der Alkohol als Droge Nummer 1 in Deutschland eine traurige Spitzenposition ein. Statistisch gesehen trinkt hier jeder Bürger im Jahr durchschnittlich doppelt soviel reinen Alkohol wie in anderen europäischen Ländern. Die Tendenz ist zunehmend und besorgniserregend. Der übermäßige Konsum von Alkohol, Medikamenten und anderen Suchtmitteln, auch illegalen Drogen verändert das Leben der Betroffenen und deren Angehörigen. Nichtstoffgebundene Süchte, wie Spielsucht, Kaufsucht und Mediensucht werden zunehmend verzeichnet.

Die körperliche und seelische Gesundheit ist stark gefährdet und bleibende Schäden können die Folge sein. Das Miteinander in der Familie gerät ins Schwanken, es kommt zu Streitigkeiten, Spannungen, zu willkürlichem und widersprüchlichem Verhalten. Nicht eingelöste Versprechungen und enttäuschte Hoffnungen bestimmen den Alltag der Angehörigen, auch der Kinder. Abhängige geraten im Verlauf der Suchterkrankung immer mehr unter Druck. Letztendlich bestimmt das Verlangen des Suchtmittels ihr Leben und ist allen anderen Interessen übergeordnet.

Oft gestehen sich Suchtkranke viele Jahre lang ihre Probleme nicht ein oder bagatellisieren sie. Gemeinsam mit ihren Co-abhängigen Partnern versuchen sie ihre Problematik und Konflikte, die daraus resultieren, vor ihren Kindern und anderen Bezugspersonen, zu verbergen. Je mehr der Suchtkranke die Kontrolle über sein eigenes Leben verliert, umso besorgter sind die Angehörigen und ihre Ängste nehmen zu. Der Erwerb der Fähigkeit zur Abstinenz gelingt dann oft nur noch mit professioneller Hilfe.

Ansprechpartner für die diesjährige Suchtwoche von der Arbeitsgruppe „Suchtwoche“ ist Frau Cierkowski, Mitarbeiterin im „Haus der Begegnung Neubrandenburg“ Ihlenfelder Straße 103, 17034 Neubrandenburg, Tel. 0395 4256437, Fax 0395 4256429 oder E-Mail gabi.cierkowski@shz-nb.de.