Falsche Verbraucherschützer am Telefon

Firma „rausda“ kassiert für Mustertext 69,95 Euro per Nachnahme

„Rausda. Wir zeigen Ihnen wie es geht.“http://www.teltarif.de/spix.gif- Höchste Wachsamkeit ist angebracht, wenn Anbieter mit diesem Slogan am Telefon locken und ihre Dienste anbieten. Bei der Neuen Verbraucherzentrale häufen sich zurzeit Beschwerden über ungebetene Anrufer, die überrumpelten Verbrauchern einen dauerhaften Schutz vor lästigen Telefonanrufen anbieten – gegen ein saftiges Entgelt, versteht sich. Schon der unerwünschte Werbeanruf dieser Firmen ist ein Verstoß gegen geltendes Recht. Unerwünschte Anrufe für gewerbliche Zwecke bei Privatleuten sind verboten, auch unter dem Deckmantel eines angeblichen Verbraucherschutzes. Die Firma „rausda“ aus Stadtlohn versucht es mit einer ganz dreisten Masche. Per Telefon wird ein Schutz gegen den täglichen Telefonterror versprochen, Es wird „Hilfe“ aufgezeigt, um zu Unrecht vom Konto eingezogene Beiträge zurückzuerhalten. Dafür soll der Verbraucher Musterbriefe für Kündigungs- und Widerrufserklärungen erhalten. Diese Unterlagen schickt die Firma dann als Nachnahmesendung an die Adressaten. Mit großen Lettern prangt irreführend auf den Briefumschlägen „Wichtige Dokumente (…) Kunde wartet auf die Unterlagen“.

Betroffene Verbraucher stellten diese Unterlagen der Verbraucherzentrale zur Verfügung: Fünf Blatt Papier – bedruckt mit dem Absendernamen des Verbrauchers und einem einzigen Mustertext sowie ein Standarschreiben für den Eintrag in die Robinsonliste für 69,95 Euro! Nach Auffassung der Verbraucherzentrale eine pure Abzocke. Keinesfalls sollte man sich auf Geschäfte mit selbst ernannten Verbraucherschützern einlassen und unbestellte Nachnahmesendungen annehmen, rät Cornelia Nagel von der Schweriner Beratungsstelle der NVZ. Es empfehle sich auch, das eigene Konto wegen unberechtigter Abbuchungen zu kontrollieren. Auch glaubten manche Verbraucher, dass der Anruf von der Verbraucherzentrale erfolgte. Dazu die eindeutige Aussage: Die Verbraucherzentrale ruft grundsätzlich keine Verbraucher an, um für Angebote zu werben.

Rat suchende Verbraucher können sich an alle Beratungsstellen der Neuen Verbraucherzentrale wenden.