Fachkräftesicherung – Wie?

Rudolph: Eine der „Gretchenfragen unserer Zeit“

AIDA„Die Sicherung von Fachkräften für unsere Volkswirtschaft entscheidet mit über das Wohl und Wehe unseres Landes. Sie ist eine der Gretchenfragen unserer Zeit“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Dr. Stefan Rudolph anlässlich einer Tagung der Regionalen Qualifizierungsinitiative Ost.

Am Montag haben Unternehmer, Politiker und Wissenschaftler in Rostock Warnemünde Möglichkeiten der Sicherung des Fachkräftebedarfs diskutiert.

„Fachkräftesicherung beginnt in der Familie, setzt sich über die Schule fort und ist eine gemeinsame Aufgabe aller Entscheidungssubjekte einer jeden Volkswirtschaft“, sagte Rudolph weiter.

Die sinkenden Schülerabgangszahlen in Mecklenburg-Vorpommern verschärfen den Problemlösungsdruck. In diesem Jahr werden rund 13.200 und im nächsten Jahr rund 11.600 Jugendliche die allgemeinbildenden Schulen verlassen. Zum Vergleich: 1996 verließen knapp 30.000 Jugendliche die allgemeinbildenden Schulen.

„Marktgerechte Berufsfrühorientierung, kluge Unternehmens-nachfolgepolitik, ein Mehr an Unternehmergeist im Land, verstärkte betriebliche Verbundausbildung, weiter verbesserte Anpassungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit von Beschäftigen und Unternehmen in unserem Land heute sind Beispiele notwendiger Voraussetzungen erforderlicher Fachkräftesicherung von morgen. Hier setzen die Fachkräftesicherungskonzepte des Wirtschaftsministeriums an“, so Rudolph weiter.

„Jeder wird im Land gebraucht, ob Industriemechaniker oder Altenpfleger, Handwerker oder Wissenschaftler, Ingenieur oder Kindergärtner. Und deshalb können wir es uns auch ordnungspolitisch nicht leisten, dass sich immer noch viel zu viele Jugendliche ohne Zeugnis auf einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz bewerben müssen.

Über 10 Prozent eines Altersjahrgangs verlassen in Mecklenburg-Vorpommern die Schule ohne Hauptschulabschluss. Es ist ein zentrales Anliegen der Landesregierung, die Anzahl der Schüler ohne qualifizierten Schulabschluss deutlich zu senken und die Ausbildungsreife zu verbessern“, so Rudolph.

Ein Weg ist hierbei das „Produktive Lernen“. Mit der teilweisen Verlagerung des Unterrichts in die betriebliche Praxis wird die Motivation lernschwacher Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen erhöht. Ab dem Schuljahr 2008/09 wurde dieses erfolgreiche Projekt auf 25 Schulstandorte im Land ausgeweitet.

Rudolph erklärte: „Wir können unsere Kinder nicht ohne qualifizierten Schulabschluss in ein Wirtschaftssystem entlassen, das immer höhere Anforderungen an seine Fachkräfte stellt.

Und genauso müssen Attraktivität und Konkurrenzfähigkeit angebotener Ausbildungs- und Arbeitsplätze im zunehmenden und globalisierten Wettbewerb weiter wachsen.“

Der Staatssekretär appellierte  an die Unternehmer in Mecklenburg-Vorpommern sich frühzeitig um den Fachkräftenachwuchs und die Fachkräftebindung zu kümmern. „Nur diejenigen Unternehmen sind gut beraten, die konsequent und engagiert in Personalgewinnung und Personalentwicklung investieren.

Es macht beispielsweise Sinn, Jugendliche schon weit vor ihrer Lehre an Betriebe zu binden und dabei die berufliche Perspektive des eigenen Stammpersonals genauso im Blick zu haben“, sagte Rudolph abschließend.

F.: Ambitionierte Azubis bei AIDACruises.