Europaweit läuten Glocken zum Gebet für den Frieden

Kirchengemeinden in Mecklenburg und Pommern beteiligen sich

Foto einer Kirchenglocke, Foto: Sebastian Kühl/PEK

Schwerin/Greifswald (cme/skü). „Die Glocken unserer acht Kirchen im Gemeindegebiet werden am 21. September zum Gebet für den Frieden läuten“. So wie Pastorin Veronika Hansberg aus der Gemeinde Brunow und Muchow beteiligen sich zahlreiche Kirchengemeinden im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) am europaweiten Glockenläuten zum „Internationalen Tag des Friedens“ in der Zeit von 18 bis 18.15 Uhr.

Für den Schweriner Bischof Dr. Andreas v. Maltzahn macht „auch die aktuelle Entwicklung in unserem Land deutlich, dass Frieden und die Achtung der Menschenwürde nicht selbstverständlich sind, sondern immer wieder neu errungen werden müssen“. Der Greifswalder Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit sagt: „Das Läuten der Glocken berührt viele Menschen emotional. Wenn nun erstmalig so viele Glocken auf einmal läuten, von evangelischen und katholischen Kirchen wie von weltlichen Gebäuden, so ist das ein wunderschönes Zeichen, das wir die gesammelten Kräfte unserer Tradition in den gemeinsamen Dienst des Friedens stellen.“

Dem Aufruf der Bischöfe der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) wird beispielsweise ebenso die St. Georgen-Gemeinde Parchim im mecklenburgischen Kirchenkreis folgen. „Wir laden im Anschluss an das Glockenläuten zu einer kurzen Andacht in unsere Kirche ein“, blickt Pastor Peter Stockmann voraus. Und in Plau am See wird anlässlich des Weltfriedenstages um 19 Uhr zum Konzert in die St. Marien-Kirche eingeladen. Auch im pommerschen Kirchenkreis läuten in zahlreichen Kirchengemeinden die Glocken.

Von der Kirche in Binz auf der Insel Rügen wird ebenso Geläut zu hören sein, wie von der Kirche St. Thomas in Tribsees oder der Seemannskirche in Prerow. Vielfach begleiten Veranstaltungen das gemeinsame Läuten, so beteiligt sich zum Beispiel die Kirchengemeinde Altentreptow mit einem Friedensgebet um 18 Uhr und dem Läuten der Glocken der Kirche St. Petri.

Dem Appell des gemeinsamen Glockenläutens zum „Internationalen Tag des Friedens“ kommen auch europäische Partnerkirchen der Nordkirche nach:  „Gemeinsam mit unseren Partnern in Europa senden wie so ein hörbares Signal für den Frieden. Ich habe viele ermutigende und motivierende Beiträge zu diesem Datum aus England, Estland, Lettland und den Niederlanden erhalten. Allein in der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Partnerkirche machen über die Hälfte der insgesamt 167 Kirchengemeinden im ganzen Land mit.

Und in der anglikanischen Diözese Lichfield beteiligen sich viele „Bell Ringing Societies“, so dass ganze Melodien zum Frieden erklingen“, sagt Christa Hunzinger, Europareferentin im Zentrum für Mission und Ökumene in der Nordkirche, die die Beziehungen zu den europäischen Partnerkirchen der Nordkirche koordiniert. Insgesamt hat die Nordkirche Kontakte zu 14 Partnerkirchen in zehn Ländern. Darüber hinaus werden auch Kirchen in Irland, Tschechien und Finnland am 21. September Glocken läuten.

Hintergrund: Im diesjährigen Europäischen Kulturerbejahr „Sharing Heritage“ (Erbe teilen) sollen am Friedenstag erstmals in der Geschichte europaweit kirchliche und weltliche Glocken von 18 bis 18.15 Uhr gemeinsam läuten und so ein Zeichen des Friedens aussenden. Erinnert wird unter anderem an das Ende des Ersten Weltkrieges 1918 und den Beginn des 30-jährigen Krieges 1618, heißt es in dem Brief der Nordkirchen-Bischöfe. Aktuell seien schon seit längerem in Europa wieder militärische Konflikte entbrannt. „Gerade in diesem Jahr steht es uns gut an, wieder für diesen europäischen Friedensgedanken zu werben.“

Pressemitteilung / Sebastian Kühl, Pommerscher Evangelischer Kirchenkreis, Pressesprecher und Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit / Projektstelle „Spiritueller Sommer in Pommern“