EU-Beschluss zu den Fischfangquoten inakzeptabel

Sigrun Reese, fischereipolitische Sprecherin und stellv. Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion M-V, erklärt zum Beschluss der EU-Fischereiminister zu den Fangquoten in der Ostsee:


„Die auf der gestrigen Beratung der EU-Fischereiminister beschlossenen Fangquoten für 2009 sind zwar als Kompromiss formuliert, der unseren Fischern jedoch in keiner Weise weiterhilft. Die Senkung der Fangquote beim Hering, dem „Brotfisch“ der hiesigen Küstenfischer, um 39% ist für uns als FDP-Fraktion inakzeptabel.

Leider haben sich unsere Befürchtungen bewahrheitet. Die beschlossenen Fangquoten für das Jahr 2009 in der Ostsee werden für viele Küstenfischer zur Existenzfrage. Auf Grund der sehr hohen Betriebskosten und der drastisch reduzierten Quote erübrigt sich der Fischfang für viele Küstenfischer aus wirtschaftlichen Gründen. Sie haben kaum Ausweichmöglichkeiten, um die Reduzierung auszugleichen.

Diese trotz des gefundenen Kompromisses drastische Reduzierung der Fangquoten zeugt nicht von Kontinuität und Nachhaltigkeit. Die Politik ist nun auf Landes- und Bundesseite gefordert einen Managementplan zu erstellen, der sowohl ein Bestandswachstum ermöglicht, als auch den Fischern eine Einkommensquelle sichert. In diesem Zusammenhang muss auch dringend das Kormoran-Problem angesprochen werden. Dieser Vogel vertilgt an den Küsten unseres Landes jährlich ca. 9400 t Fisch. Hier ist dringend ein tragfähiger Ausgleich zwischen Naturschutz und Fischereiwirtschaft erforderlich.“