Die Neue Verbraucherzentrale hat wahrheitswidrige Werbung für Ethanolkamine mit angeblichem Klimaschutz-Vorteil gestoppt.
Mit Ethanol betriebene Kamine werden seit Wochen gern von Baumärkten und anderen Anbietern als besondere Wintermode angeboten. Dabei wurde immer wieder damit geworben, diese seien besonders klimaschonend, weil sie „rauch-, ruß- und abgasfrei“ brennen würden.
Wie jeder aufmerksame Verbraucher weiß, ist zumindest die letzte Aussage schlichtweg falsch. Richtig ist vielmehr, dass Ethanol zu Kohlendioxid und Wasser verbrennt. Hinzu kommt, dass ausweislich der bildlichen Darstellung in der Werbung die Ethanolkamine mit rötlich-gelber Flamme brennen sollen, der Brennflüssigkeit also Zusatzstoffe zur Einfärbung der Flammen beigegeben worden sein müssen. Über diese Verbrennungsprodukte erfolgen auch keine Informationen.
Die Neue Verbraucherzentrale hat daher seit Dezember 2009 mehrere große Handelsketten wegen dieser irreführenden Werbung in aller Form wettbewerbsrechtlich abgemahnt und zur Abgabe einer entsprechenden Unterlassungserklärung aufgefordert. Inzwischen haben sich bis auf ein Unternehmen alle Angeschriebenen förmlich verpflichtet, mit Ethanol oder einer ethanolhaltigen Brennflüssigkeit betriebene Kamine nicht als „abgasfrei“ anzubieten – andernfalls für jeden Fall der Zuwiderhandlung einen spürbaren Geldbetrag an eine gemeinnützige Organisation zu zahlen.
Dieses Vorgehen gegen irreführende Werbung mit Klimaschutz-Argumenten erfolgt im Rahmen der Aktion „für mich. für dich. fürs klima“, einer durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit geförderten bundesweiten Informations- und Beratungskampagne der Verbraucherzentralen und fünf weiterer Verbraucherverbände. Hier werden Verbraucher unterstützt, sich – insbesondere durch das Einsparen von CO2 im Alltag – klimafreundlich zu verhalten und somit einen eigenen Beitrag zum Schutz des Weltklimas zu leisten. Dazu gehört auch, gegen unlautere Werbung mit Klimaschutzargumenten juristisch vorzugehen.