Erweiterung des Fährhafens Sassnitz – Seidel: Weitere Ansiedlungen möglich

Der Fährhafen Sassnitz wird um eine aufgespülte Fläche von rund 4,8 Hektar erweitert.

„Damit werden hervorragende Möglichkeiten für die Ansiedlung von Gewerbebetrieben in vorwiegend hafenspezifischen Branchen geschaffen. Dies ist für die weitere Entwicklung des Hafens von großer Bedeutung“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Jürgen Seidel, am Freitag vor Ort.

Der Fährhafen bietet beispielsweise Fähr- und RoRo-Verbin-dungen von und nach Trelleborg (Schweden), Klaipeda (Litauen), Rønne (Dänemark) sowie Baltijsk und St. Petersburg (Russland) an. „Vor Ort werden vor allem Getreide, Fisch und Baustoffe für die überwiegend regionale Land-, Fischverarbeitungs- und Bauwirtschaft umgeschlagen“, so Seidel weiter.  Mit einem Umschlag von rund 4,8 Millionen Tonnen im vergangenen Jahr ist der Fährhafen der zweitgrößte Hafen in Mecklenburg-Vorpommern. Nach Lübeck und Rostock ist Sassnitz/Mukran der drittgrößte an der deutschen Ostseeküste.

Im Auftrag des europäisch-russischen Joint-Venture Unternehmen Nord Stream werden für den geplanten Bau der 1.200 km langen Ostsee-Erdgaspipeline zwischen dem russischen Vyborg und Lubmin etwa 65.000 Rohre für den ersten Leitungsstrang im Fährhafen mit Beton beschichtet, gelagert und verteilt. Sassnitz ist neben dem finnischen Kotka zentraler Logistik- und Distributionsstandort für den Bau der Pipeline. „Die Rohre werden per Bahn aus Mühlheim/Ruhr angeliefert, zwischengelagert, dann in dem Beschichtungswerk ummantelt, getrocknet und verladen“, sagte Seidel. Die französische Firma Eupec hat mit der Errichtung eines Ummantelungswerkes begonnen. Hier sollen ab Januar 2009 die Rohre mit Beton ummantelt werden.

Eine günstige seeverkehrsgeografische Lage und einfache nautische Zugangsbedingungen zählen zu den Standortvorteilen des Hafens. „Der Fährhafen verfügt über eine leistungsfähige Schienenanbindung ins Hinterland. Die straßenseitigen Anbindungen haben sich seit  der Fertigstellung der Autobahn 20, des Rügenzubringers von der A 20 bis Stralsund sowie mit der Ortsumgehung Stralsund und der Inbetriebnahme der neuen Rügenbrücke bereits spürbar verbessert. Damit hat der Hafen auch das Potential sich zu einem internationalen Drehkreuz zu entwickeln“, sagte Seidel.

Sassnitz/Mukran ist zudem der einzige deutsche Hafen mit Abfertigungsanlagen für die russische Breitspur und damit besonders prädestiniert für direkte Eisenbahn-Fährdienste mit Russland (Ust-Luga und Baltijsk). Der Liniendienst Sassnitz – Baltijsk wurde im Oktober 2007 aufgenommen.

Das Vorhaben wird aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe  „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ und dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt“.