Erst Mecklenburger Meister, dann Weltmeister

Auch der Wahl-Wismarer Fritz Laband ließ 1954 das „Wunder von Bern“ Realität werden …

Ein Wahl-Wismarer sorgte vor knapp 60 Jahren für echte fußballsportliche Begeisterungsstürme. Fritz Laband, der 1925 geborene Oberschlesier, sorgte an der Seite von „Papa“ Heldt, Günter Brand, Willi Schweiß, Fritz Thoms, Herbert Stegemann, Tilly Röper, die Brüder Peters und Fick, Günther Szewierski, Hans-Otto Schulz, Heinz Rennhack oder Heinz Minuth für ungeahnte Wismarer Erfolge.

Die Kicker von der Sportgemeinschaft Wismar-Süd wurden mecklenburgischer Landesmeister und konnten auf den Jahnsportplatz zu ihren Spielen zwischen 9000 und 12000 Fans in „ihren (Fußball-)Bann ziehen“.

Zwischen 1936 und 1943 war er zunächst u.a. für Fußballvereine in seiner oberschlesischen Geburts- und Heimatstadt aktiv. Das Kriegsende und die damit verbundene Vertreibung ließen den Ausnahme-Fußballspieler in Mecklenburg „stranden“. Er heuerte bei der Sportgemeinschaft Wismar-Süd / Zentralsportgemeinschaft Anker Wismar an, wurde – wie erwähnt – mecklenburgischer Landesmeister 1949, spielte in der mecklenburgischen Landesauswahl und „eroberte“ 1949/50 die ostdeutsche Oberliga.

Bern 54Bei einem freundschaftlichen Vergleich zwischen der DDR und der Tschechoslowakei im Jahre 1950  fand er Interesse bei „Scouts“ aus dem Westteil Deutschlands. Diese überredeten Laband zum Wechsel nach Hamburg.

Dort spielte Fritz Laband für den Hamburger Sportverein (bis 1956). Eine weltmeisterliche Entscheidung, wie sich vier Jahre später herausstellen sollte. Der Verteidiger durfte bei der WM-Endrunde 1945 dreimal „ran“ – und alle drei Spiele wurden gewonnen. Gegen die Türken gab es in der Vorrunde jeweils 4:1- und 7:2-Triumphe. Im Viertelfinale konnten die Jugoslawen mit 2:0 distanziert werden.
Im Halbfinale wurde Österreich mit 6:1 bezwungen, und im Finale gab es dann das „Wunder von Bern“, den legendären 3:2-Erfolg gegen die für unschlagbar gehaltenen Ungarn im Wankdorfstadion bei „bestem“ Regenwetter.
Fritz Laband, der frühere „Wahl-Wismarer“, wurde Fußball-Weltmeister !

Später setzten Spieler wie z.B. Achim Streich, Olympia-Dritter 1972 und WM-Endrunden-Teilnehmer 1974, oder Carsten Jancker, Vize-Weltmeister 2002, diese fußballsportliche Wismarer Erfolgstradition fort.

M.Michels

F.: Zur Lektüre empfohlen: „Der Triumph von Bern“, Deutscher Sportverlag, 2004