Ernüchternde Bilanz nach fast 100 Jahren Internationaler Frauentag

Der gleichstellungspolitische Sprecher der Linksfraktion, Peter Ritter, gratuliert allen Frauen und Mädchen im Land ganz herzlich zum Internationalen Frauentag am 8. März 2010. Zugleich erinnert Ritter daran, dass dieser Tag für den Kampf um die Rechte der Frauen steht.

„Nach fast 100 Jahren seit der Einführung des Frauentages müssen wir eine ernüchternde Bilanz ziehen“, erklärte Ritter am Freitag. Die Benachteiligung von Frauen sei in vielen Lebensbereichen immer noch allgegenwärtig. „Wir sind noch lange nicht am Ziel einer tatsächlichen Gleichstellung der Geschlechter angelangt.“ Besonders skandalös sei die Tatsache, dass Frauen in Deutschland für gleiche und gleichwertige Arbeit durchschnittlich 23 Prozent weniger Lohn erhalten. „Hier ist politisches Handeln gefragt, deshalb werden wir auf der kommenden Landtagssitzung mit dem Antrag ‚Entgeltgleichheit wirksam umsetzen’ die Landesregierung auffordern, sich vehement dafür einzusetzen, dass diese massive Benachteiligung beseitigt wird“, so Ritter.

Nach Angaben von Ritter sind von prekärer Beschäftigung, Erwerbslosigkeit und in Partnerabhängigkeit zwingende Sozialsysteme überproportional Frauen betroffen. „Frauen sind so besonders von Altersarmut betroffen, auch deshalb muss u.a. endlich ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn eingeführt werden“, betonte Ritter. Die traditionelle Rollenverteilung, die Doppelbelastung durch Beruf und Familie und immer noch ausgeprägte patriarchale Denkmuster erschwerten zusätzlich, dass Frauen tatsächlich gleichberechtigt in der Gesellschaft leben können.

„Das Ringen um tatsächliche Gleichstellung darf sich nicht auf den Frauentag beschränken, sondern muss Bestandteil unseres täglichen Handelns auch in der parlamentarischen Arbeit sein“, betonte Ritter. „Meine Fraktion bringt immer wieder Steine ins Rollen, die nicht mehr aufzuhalten sind.“

Claudia Schreyer