Erklärung der Friedens-Ideen-Konferenz anlässlich des 2. Anklamer Friedenstages

„Das Gedächtnis der Menschheit für erduldete Leiden ist erstaunlich kurz. Ihre Vorstellungsgabe für kommende Leiden ist fast noch geringer.“ (Bertolt Brecht)
Als am 8. Mai 1945 die Vertreter des Oberkommandos der Deutschen Wehrmacht in Berlin-Kalshorst die Urkunde über die bedingungslose Kapitulation unterschrieben, dokumentierte dies nicht nur die militärische Niederlage Deutschlands, sondern zugleich das Ende des deutschen Faschismus in seinem Wahn, ein Weltreich der Tyrannei, der Sklaverei und Barbarei zu errichten.
Als die Waffen schwiegen, hatten mehr als 50 Millionen Menschen den verbrecherischen Wahn des deutschen Faschismus mit ihrem Leben bezahlt.
„Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!“ – dieser Schwur der Häftlinge des KZ Buchenwald hat auch heute, 62 Jahre nach ihrer Befreiung, nichts an Aktualität verloren.
Nach der Beendigung des „Kalten Krieges“, des Ost-West-Konfliktes, wurde die Chance nicht genutzt, um den Nord-Süd-Konflikt zu beenden und eine weltweite, friedliche Sicherheitsarchitektur zu entwickeln.
Mit Beginn des neuen Jahrtausend wurde Krieg wieder zum Mittel der Politik.
Krieg jedoch bedeutet Zerstörung, Tod und Elend.
Krieg und militärische Gewalt lösen keine Probleme.
Unsere Welt braucht wirklichen Frieden!
Deutsche und europäische Außenpolitik muss Friedenspolitik werden.
Die Teilnehmer der Friedens-Ideen-Konferenz in Anklam sprechen sich gegen Krieg als Mittel der Politik aus und lehnen die zunehmende Militarisierung der deutschen Außenpolitik ab.
Im Vorfeld des G8-Gipfeltreffens fordern wir konsequente Schritte zur Beendigung aller gegenwärtigen Kriege und einen umfassenden Stopp aller Rüstungsprogramme.
Wir wollen keinen Krieg und keine Plätze wo man Krieg übt! Wir wollen keine Bomber und kein Bombodrom!
Hier nicht und nirgendwo auf der Welt!
Unter Bombenteppichen wächst kein Frieden!