Erdölbohrung auf Usedom

Seidel: Chancen für wirtschaftliche Entwicklung nutzen

In Pudagla (Usedom) hat der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Jürgen Seidel eine Probebohrung der Central European Petroleum GmbH (CEP) besucht. Vor Ort wurde Seidel vom deutsch-kanadischen Erdöl- und Erdgasunternehmen symbolisch der erste Kanister mit Erdöl überreicht. „Auch bei einem ausgewogenen Energiemix von erneuer-baren und fossilen Energieträgern werden Erdöl und Erdgas auf absehbare Zeit nachwievor eine erhebliche Bedeutung haben“, sagte Seidel. „Erdöl ist Ausgangsstoff für vielfältigste Produkte des täglichen Lebens. Mindestens 50 Prozent aller Gebrauchsgegenstände basieren auf Erdöl“.

Seit der Gründung in 2008 hat die CEP GmbH über 5.700 Quadratkilometer Aufsuchungserlaubnisfelder in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg verliehen bekommen. Neben einer Probebohrung in Saal bei Barth hat das Unternehmen auch in Pudagla mit einer Probebohrung begonnen. Die Ziel-Lagerstätte bei der Probebohrung in Pudgla befindet sich 1.750 m nord-westlich der Bohranlage in einer Tiefe von 2.680 m unterhalb des Achterwassers. Die Gesamtstrecke der vertikalen und horizontalen Bohrung erreicht dabei eine Länge von 3.475 m. „Bis zu einer Ölförderung ist es jedoch noch ein weiter Weg. Noch muss geprüft werden, ob die Standorte auch genügend lukrativ sind bzw. eine Förderung umweltverträglich erfolgen kann“, so Seidel weiter.

Nach Angaben von CEP sind bislang ca. 40 Millionen Euro für die Probebohrungen in Mecklenburg-Vorpommern aufgewendet worden. 15 Prozent der Investitionen entfielen dabei auf Dienstleistungen lokaler Unternehmen. „Es gilt auch die Chancen für eine wirtschaftliche Entwicklung zu nutzen. Von der Ölsuche profitieren etwa 30 Unternehmen“, sagte Seidel.

Das deutsch-kanadische Unternehmen prognostiziert gewinnbare Erdölvorräte in MV von ca. 18 Millionen Tonnen. „Damit könnten dem Land jährliche Förderabgaben in mehrfacher Millionenhöhe zufließen. Für verlässliche Angaben sind weitere technische Untersuchungen und Wirtschaftlichkeitsanalysen nötig. Von den Mehreinnahmen würden neben dem Land vor allem auch Gemeinden über den kommunalen Finanzausgleich profitieren“, sagte Seidel abschließend. Nach dem Bundesberggesetz beträgt die Förderabgabe mindestens zehn Prozent des aktuellen Marktwertes gewonnener Bodenschätze.

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus MV

1 Kommentar zu „Erdölbohrung auf Usedom“

  1. Irgendwie scheint Herr Seidel so von den Mehreinnahmen begeistert zu sein, dass er vergisst das Usedom zu den Haupturlaubszielen in MV gehört. Die kommen dann sicher auch alle extra um sich die Bohrtürme anzuschauen.

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