Energietag in Vorpommern

Energiestrategien und zentrale Fragen der Energieversorgung haben den ersten Energietag in Vorpommern geprägt.

„Mit Lubmin hat Mecklenburg-Vorpommern einen als Energie- und Industriestandort hervorragend geeigneten Standort“, sagte der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Dr. Stefan Rudolph, am Donnerstag zur Eröffnung. Veranstaltet wurde die Konferenz mit mehr als hundert Teilnehmern in Greifswald vom Unternehmerverband Vorpommern.

„Es kommt darauf an, Versorgungssicherheit, Preiswürdigkeit und Klimaschutz nicht gegeneinander zu stellen“, sagte Rudolph. „Deshalb brauchen wir den Ausbau erneuerbarer Energien und steigende Energieeffizienz genau so wie den Neubau moderner konventioneller Kraftwerke und den Ausbau dazugehöriger Netze.“ In  Vorpommern und Lubmin können hier wichtige Impulse gesetzt werden.

Die Energiewerke Nord GmbH (EWN) bauen das ehemalige Kernkraftwerk Greifswald zurück und haben beim Abbau von Kernkraftwerken weltweit anerkannte Kompetenz entwickelt. „Mittelfristig können damit etwa 250 Arbeitsplätze gesichert werden“, sagte Rudolph. „Zur Sicherung von derzeit ca. 700  qualifizierten Arbeitsplätzen sind Ersatzinvestitionen vor Ort erforderlich.“

Die Genehmigung zur Errichtungeines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks (1.200 MW) liegt vor. Es ist aber noch nicht über den Betrieb der Anlage durch das Konsortium E.ON/ Gazprom entschieden worden. Ein zweites Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (1.250 MW) von Energie Baden-Württem-berg (EnBW) und ein Steinkohlenkraftwerk (1.600 MW) von DONG Energy Kraftwerke Greifswald GmbH Co. KG befinden sich im Genehmigungsverfahren. Die Premicon Biodiesel GmbH & Co. Lubmin KG beendet heute ihren Probebetrieb und kann mit einer Leistung von 66.000 Tonnen pro Jahr die Produktion aufnehmen. BP Solar betreibt eine Photovoltaikanlage mit 1,77 MW Leistung.

Mit der Ansiedlung der Firmen Liebherr Kranbau (150 Beschäftigte), Modul- und Anlagenbau (150 Beschäftigte), Lubminer Korrosionsschutz (75 Beschäftigte) sowie der Firma Premicon Biodiesel (35 Beschäftigte) sind über 400 neue Arbeitsplätze am Standort des ehemaligen Kernkraftwerkes geschaffen worden. Weitere Standortvorteile des Standortes sind außerdem die Ostsee-Gaspipeline, die Anbindung der Offshore Windenergieanlagen und die Möglichkeit der Erschließung von CO2-Speichern.

„Auch Mecklenburg-Vorpommern ist keine energieautarke Insel und ebenso auf den Energieaustausch mit anderen Bundesländern angewiesen“, sagte Rudolph. „Mit einem Anteil von 34 Prozent erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung ist Mecklenburg-Vorpommern im Bundesvergleich mit führend.“ Seit 2000 hat sich der Anteil der Erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch in Mecklenburg-Vorpom­mern von 3 Prozent auf heute knapp 14 Prozent deutlich erhöht.