EM-Eröffnung – Grüne erteilen Rote Karte für Homophobie

Anlässlich der morgen beginnenden Fußball-Europameisterschaften haben Bündnis 90/Die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern den Deutschen Fußballbund (DFB), die Fußballvereine und die Fans dazu aufgerufen, sich der verbreiteten Ablehnung von Schwulen und Lesben (Homophobie) zu stellen und offen homosexuelle Profis und Amateure zu unterstützen.

Dies teilte der Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Schwulen- und Lesbenpolitik, Frank-Egon Naß am Freitag in Schwerin mit.

Naß weist darauf hin, dass es ein offenes Geheimnis sei, dass selbstverständlich auch Spielerinnen und Spieler der Bundesliga und im Amateurfußball homosexuell seien. Diese könnten allerdings aufgrund der weit verbreiteten Homophobie in den Stadien und auf den Fußballplätzen nicht zu ihrer sexuellen Identität stehen. Gerade in ländlichen Gegenden sei es für Schwule ein Problem, auf den Fußballplatz zu gehen, ohne ihre sexuelle Identität zu vertuschen. Selbstverständlichkeit im Umgang mit Homosexualität im Sport könne nur erreicht werden, wenn diese thematisiert werde, so Naß weiter.

Bündnis 90/Die Grünen fordern deshalb den DFB, Fußballvereine und Ligen auf, die 2007 unterzeichnete „Erklärung gegen Diskriminierung im Fußball“ zügig umzusetzen. Deren Ziel sei es, Ausgrenzung und Diskriminierung von lesbischen Kickerinnen und schwulen Kickern aktiv entgegen zu treten und so ein Coming-Out auch im Fußball zu ermöglichen.

„Bei der anstehenden Fußball-Europameisterschaft wünsche ich der deutschen Mannschaft viel Erfolg und ihren Fans spannende und faire Spiele. Aller inniger Umarmungen der Fans und Spieler zum Trotz darf aber nicht vergessen werden, dass Homophobie noch immer ein großes Problem im Fußball ist. Dass es lesbischen Fußballerinnen und insbesondere schwulen Fußballern noch immer nicht möglich erscheint, zu ihrer sexuellen Identität stehen, ist ein grobes gesellschaftliches Foul.“